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Nettetal Lücke am alten Markt ist geschlossen

Nettetal · Edmund Suthor und Ralf Stobbe haben in Lobberich wieder ein Stadthaus errichten lassen. Architekt Klaus Ketels entwarf in ihrem Auftrag ein Ensemble aus vier Gebäuden für Geschäfte und zum Wohnen

Der Wenkbüll, Lobberichs Wahrzeichen auf dem alten Marktplatz, kann nun mit Blick ins Schelmengesicht vor attraktivem Hintergrund fotografiert werden. Das neue Wohn- und Geschäftshaus Marktstraße 33 bis 39 ist nach anderthalb Jahren Bauzeit fertig. Die Bauherren Edmund Suthor und Ralf Stobbe haben einen weiteren städtebaulichen Akzent gesetzt und die Innenstadt aufgewertet. Sie hatten zuvor schon an der Hochstraße teilweise marode Bausubstanz und ein Fabrikgebäude durch einen Neubau ersetzt. Die Fertigstellung ist auch für den Architekten Klaus Ketels ein Schlusspunkt. Er hatte sich über Jahre für die Arrondierung des Grundstücks eingesetzt.

Vier Häuser standen einst zwischen der Commerzbank (vorher Aldi, Capitol-Kino und Hotel Heithausen) im Haus 31 und der Arztpraxis Dr. Halfmann (früher Kahle-Buchdruck, Produktenhandlung Windbergs und Landwirt Heinrich Dammer) im Haus 41. Wegen seiner stilvollen Fassade stand das Haus 33 (einst Textil Lücker/Bex, später Radio Bednar, Strumpfhaus Elbers, Spielwaren Leuf) unter Denkmalschutz. Doch verfiel es durch langen Leerstand zusehends und wurde abgebrochen. Die Lücke nutzte der VVV beim Adventsmarkt als Rodelbahn. Im Haus 35 befand sich einst die Schmiede Joseph Dickmann, dann über Jahrzehnte der Installationsbetrieb von Heinrich Mevissen, in den Hein Nicus einheiratete. Der spätere Bürgermeister machte daraus ein Haushaltswarengeschäft und baute schräg gegenüber neu. So wurde das Haus viele Jahrzehnte nicht mehr richtig genutzt.

Im Hause 37 betrieb Martin Brackelmanns im 19. Jahrhundert eine Gaststätte mit Billard und Sälchen im Obergeschoss. Vielen in Erinnerung ist hier noch der Gemüse- und Obsthandel Heinrich Kath. In den 1980er-Jahren nutzte die Provinzial-Geschäftsstelle das Haus, später noch einige kleinere Gewerbetreibende. Von der Straße nur über einen Durchgang zu erreichen, war im Hinterhof das Haus 39, das als Wohnhaus genutzt wurde.

Aus den einst vier Häusern hat Klaus Ketels ein Gebäude gemacht. Es hat allerdings vier Hausnummern: drei für die Geschäfte, eine für die Wohnungen. Er setzte zunächst die Fluchtlinie des Commerzbank-Hauses fort und kennzeichnete dies durch einen dunklen Klinker. Dann baute er dahinter eine zweite Linie mit hellem Klinker auf, die sich fast mit der Ecke des Hauses 41 traf. Ein postmodern angehauchter und verputzter Giebelturm gliedert das Gebäude zusätzlich, das viergeschossig beginnt und dreigeschossig endet - jeweils an die Nachbargebäude angepasst. Die Südseite lud geradezu ein, unterschiedliche Balkone einzufügen. Teilweise tragen Stelzen die Obergeschosse, so dass für das erhoffte Café überdachte Sitzplätze draußen möglich sind, "ohne dass gleich Gebühren für die Nutzung öffentlichen Raumes gezahlt werden müssen", merkt Ralf Stobbe an.

Die Wohnungen mit zwei oder vier Zimmern, zwischen 62 und 123 Quadratmeter groß, haben jeweils eine eigene Haustür, die die Bewohner über die Geschosstreppe bzw. den Aufzug und Laubengänge erreichen. Von diesen Gängen aus hat man einen schönen Blick in einen schon grün gestalteten Innenhof und über den Doerkesplatz hinweg auf die Türme der Pfarrkirche. Und man schaut auf die Rückseite von drei Stadthäusern, von denen das westliche, Doerkesplatz 4a, hochgezogen wurde, nachdem der Baukran das Grundstück verlassen hatte. Das dreigeschossige Gebäude hat nur zwei Wohnungen, denn das Erdgeschoss übernimmt Versorgungsfunktionen für das Marktstraßen-Haus: Hier können Fahrräder abgestellt werden, hier stehen die Müllcontainer, die vom Doerkesplatz aus entsorgt werden. Für ihre Autos haben die Bewohner 15 Stellplätze in der Tiefgarage der Sparkasse. Zwei Stellplätze zum Be- und Entladen befinden sich am Haus Doerkesplatz 4a. Doch "die sind oft von Kunden der Sparkasse zugestellt", kritisiert Edmund Suthor. Regenwasser wird durch Rigolen im Garten versickert.

Die Bauarbeiten sind ohne unliebsame Überraschungen abgelaufen. "Bomben wurden nicht gefunden", erzählt Klaus Ketels, der bei den vorbereitenden Arbeiten aber einen tonnenförmigen Keller unter dem Bex-Haus verfüllen musste. Bei einer Neuvermessung des Areals stellte sich heraus, dass die Bauherrengemeinschaft Suthor/Stobbe nicht im Besitz eines 2,5 Quadratmeter großen Streifens am Haus 41 war. Den überließ ihnen die großzügige Eigentümerin für den symbolischen Preis von zwei Euro. Der Notartermin fand in ihrer Wohnung statt - es war eine der ersten und ungewöhnlichen Amtshandlungen des damals noch neuen Notars Gerd Dedekind.

(mme)
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