Lobberich Lobberich feiert ein Fest für die Möhre

Nettetal · Muure-Jubbel, Möhren-Ingwer-Suppe, Möhrenbrot, jede Menge Aussteller und offene Läden: Mit dem alle zwei Jahre stattfindenden Möhrenfest zog der Werbering Lobberich erneut die Besucher in die Innenstadt.

 Hunderte Besucher waren beim Möhrenfest des Werberinges Lobberich zu Gast.

Hunderte Besucher waren beim Möhrenfest des Werberinges Lobberich zu Gast.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Von Brockers-Möhrenbar weht der Geruch nach Möhrengemüse und frisch gebratenem Panhas über den Platz. „In unserem Murre-Jubbel ist auch die Lobbericher Dicke, unsere bekannte gelbe Möhre, verarbeitet. Das gibt dem Ganzen den besonderen Geschmack“, sagt Dorothe Thielen vom Team Thielen, das zum beliebten Möhrenfest in der Lobbericher Innenstadt mit einer Vielzahl von Möhrengenüssen aufwartet. 100 Kilogramm Möhren und 100 Kilogramm Kartoffeln haben die Frauen dabei allein zu Möhrengemüse verarbeitet. „Da habe ich mich schon seit Wochen drauf gefreut. So wie hier schmeckt es nirgends“, sagt Besucherin Julia, die es sich mit einer Portion an den Bierzeltgarnituren bequem gemacht hat.

Damit man nicht mehr zwei Jahre warten muss, bis es das Traditionsgericht wieder gibt, hat sich das Thielen Team etwas einfallen lassen. Erstmalig bieten die drei Frauen Murre Jubbel zum Mitnehmen an. Eingekocht in 500 und 900 Gramm Einmachgläser kann der leckere Eintopf mit nach Hause genommen werden. Ob Möhren-Ingwer-Suppe, Möhrenbrot oder -–kuchen: Das Gemüse in all seinen Variationen begeistert. Drillinge mit Möhrendip, Möhrenzwiebelkuchen und Bratwurst im Brötchen mit Möhrenchutney serviert indes Erik Radmacher vom Catering Nettetal am Nachbarstand. „Alles aus frischen Möhren der Region zubereitet“, betont Radmacher.

Wer keine Lust auf Möhrenspezialitäten hat, der kommt ebenfalls nicht zu kurz. In der Lobbericher Innenstadt ist eine weitere kleine Genussmeile – möhrenfrei – entstanden. Die klassischen Pommes aus dem Nachbarland, frische Reibekuchen, die Kessel Fleischwurst, schwäbische Käsespätzle oder doch lieber Süßes wie Quarkbällchen und Crêpes: Alles ist vertreten. Sogar der hohe Norden lässt grüßen, allerdings bei den Ausstellern. Pille Jensen und sein Mitarbeiter Rolli haben 600 Meter Original-Segeltau im Gepäck. An ihrem Stand können sich die Besucher individuelle Armbänder aus Segeltau und Leder machen lassen. Bei der Herstellung geht ein ungewöhnliches Gerät in den Einsatz. „Wir schneiden das Tau mit einem Ferkelschwanzschneidegerät“, erklärt Pille Jensen.

Ansonsten hält der Markt einen bunten Ausstellermix bereit. „Wir haben im Gegensatz zum Markt vor zwei Jahren ein ganzes Stück aufgestockt“, sagt Mustafa Baykara, der den Markt federführend organisiert. Holzspielzeug, Bekleidung, Herbstgestecke, Schmuck, Lederwaren, Haushaltswaren und Holzwaren gehören zu den Angeboten.

Die Besucher bummeln entlang der Stände und nutzen zudem den verkaufsoffenen Sonntag zum Einkaufen. Wer viel PS liebt, kommt ebenfalls auf seine Kosten. Das Autohaus Renault Höckels stellt verschiedene Modelle im Lobbericher Zentrum vor. Was man indes alles mit einem lebendigen Pferd machen kann, zeigen die Voltigierer vom Reit- und Fahrverein Lobberich. Allerdings greifen die jungen Frauen beim fest auf ein Holzpferd zurück, um ihre Kür zu präsentieren.

„Unser Möhrenfest ist mit den Jahren gewachsen. Wobei die Lobbericher Möhre, der wir unser Fest verdanken, schon etwas Besonderes ist. Die Sorte wird sogar im australischen Saatregister geführt“, sagt Thomas Leuf vom Lobbericher Werbering. Er freut sich über das vielschichtige Angebot, das den Besuchern geboten wird. Sogar der Wenkbüll hat sich auf das Möhrenfest eingestellt und trägt eine Girlande aus Papiermöhren, was den ein oder anderen Lobbericher herzlich schmunzeln lässt.

 In einer Ausstellung waren auch einige Traktoren zu sehen, die auf den Feldern im Einsatz sind.

In einer Ausstellung waren auch einige Traktoren zu sehen, die auf den Feldern im Einsatz sind.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Bei der Kita Kinderreich ist hingegen mit dem Kürbis ein anderes Gemüse in den Mittelpunkt gerückt. „Die Möhre ist einfach zu klein zum Basteln, der Kürbis hat mehr Fläche“, folgt die Erklärung, wenn Besucher neugierig stehen bleiben und die Möhren suchen. Die Kürbisse werden aber nicht nur einfach bemalt. Vielmehr warten Wolle, Watte, Filzsternchen, kleine Pompons, Federn, Konfetti und weitere Bastelmaterialien darauf verarbeitet zu werden. Da lacht ein Kürbisgesicht mit Kastanien als Augen sowie Ästen als Mund und Nase. Daneben steht das Kürbis-Ufo. An den langen Tischen sind kleine und große Bastler fleißig bei der Arbeit. Das Möhrenfest bietet für alle etwas an.

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