Lobberich Gymnasiasten befragen Botschafter

Lobberich · Georg Birgelen besuchte seine ehemalige Schule, das Werner-Jaeger-Gymnasium.

 Georg Birgelen, Botschafter Deutschlands im Libanon, besuchte mit seiner Frau Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums.

Georg Birgelen, Botschafter Deutschlands im Libanon, besuchte mit seiner Frau Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Ein ehemaliger Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums (WJG) In Lobberich war am Freitag für einen Besuch in die Einrichtung seiner Jugend zurückgekehrt: Georg Birgelen, heute deutscher Botschafter im Libanon, und seine Frau Sibylle trafen sich mit Schülern des Gymnasiums zu einem Gespräch über seinen Beruf und die Lage im Nahen Osten.

Der gebürtige Lobbericher machte 1972 am WJG sein Abitur. Da er die elterliche Krawatten-Weberei übernehmen sollte, studierte er Betriebswirtschaft, musste sich aber nach dem Konkurs 1974 neu orientieren. 1980 bewarben er und seine spätere Frau sich auf eine Anzeige des Auswärtigen Amtes. Beide wurden genommen. Es folgte eine getrennte Zeit: Er war in Indonesien, sie in Kamerun. „Die Telefongesellschaften haben sich gefreut“, sagte Sybille Birgelen und lächelte.

Inzwischen hat Georg Birgelen sieben Einsatzorte hinter sich. Als Generalkonsul in der Türkei wurde Birgelen 2017 durch seinen Besuch des inhaftierten Journalisten Deniz Yüzel bekannt. Seit September ist er Botschafter im Libanon. Seine Frau nahm für die vier Kinder eine längere Auszeit.

Die rund 35 Oberstufenschüler zeigten sich bei ihren Fragen interessiert. „Der Stellenwechsel alle fünf bis sechs Jahre ist herausfordernd“, berichtete Georg Birgelen. Insbesondere für die Kinder sei es manchmal oft schwierig gewesen. In Kanada und Berlin besuchten sie die Schule.

Auf die Frage nach dem Putsch 2016 in der Türkei sagte Sibylle Birgelen: „Es war ja nur eine Nacht, aber die war extrem, da hat man sich nur noch versteckt.“ Ihr Mann ergänzte: „Man schaltet in den Krisenmodus.“ Zur Lage der syrischen Flüchtlinge im Libanon erklärte der Botschafter, dass das Land mit etwa 20 Prozent Flüchtlingen gegenüber Deutschland mit rund einem Prozent  große Probleme habe. „Die Flüchtlinge möchten gerne zurück in ihre Heimat“, sagte Birgelen, „doch sie haben Angst und trauen den Zuständen unter Präsident Assad nicht.“

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