Leuth Leuth soll Clown mit Besen als Symbolfigur erhalten

Leuth · Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Leuth will einen „Löther Rieser“ aufstellen lassen. Noch steht die Finanzierung nicht.

 Anders als andere Nettetaler Stadtteile - hier der Kiependräger in Breyell - hat Leuth noch keine Symbolfigur.

Anders als andere Nettetaler Stadtteile - hier der Kiependräger in Breyell - hat Leuth noch keine Symbolfigur.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Lobberich hat den Wenkbüll, Kaldenkirchen den Zigarrenmacher, Breyell den Kiepdendreäger, Schaag den Gerber und Hinsbeck den Jüüt – nur Leuth, der kleinste Nettetaler Stadtteil, kann nicht auf eine Denkmal-Symbolfigur verweisen hat. Das soll sich nach dem Willen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) ändern. Dessen Mitglieder stimmten bei der Hauptversammlung einstimmig dafür, den „Löther Rieser“ Gestalt werden zu lassen. Ihn gibt es bisher nur als Markenzeichen der Karnevalsgesellschaft „Löther Rieser“: Es ist ein Clown, der auf einem Reisigbesen reitet – ähnlich den Hexen in der Walpurgisnacht, nur viel freundlicher. er solll bis zum Dorffest bei der Frühkirmes 2020 fertig sein.

Wie es 1954 zu diesem Namen kam, kann auch die gegenwärtige „Rieser“-Vorsitzende Renate Bein nicht zu sagen. Wahrscheinlich haben die Gründer, so vermutet sie,  an eine Tradition der Reisigbesen-Fertigung angeknüpft. An Wintertagen, wenn auf den Feldern wenig zu tun war, wurden auf den Höfen Reisigbesen gebunden. Bis in die 1950er Jahre, wie sich Christian Litjens (84) erinnert, als die Leute aus Plnakenheide „möt de Schürrkaar voll möt Besen“ ins Dorf kamen. Der Hinweis von Wolfgang Peters, Leuth sei eigentlich immer nur ein Bauerndorf gewesen, sollte bei der Gestaltung der Kleidung beachtet werden,  hieß es in der Versammlung.

VVV-Vorsitzender Manfred Meis nannte als vordringliche Aufgabe, die Finanzierung des Projektes sicher zu stellen, die sich nach Erfahrungen des VVV Lobberich bei einer Ausführung in Bronze um 40.000 Euro betragen könnten. Zwar hatte der in Leuth lebende Künstler Wolfram Schobel-Gundhardt 2014 angeboten, einen „Rieser“ aus Beton gegen Erstattung der Materialkosten zu gestalten (wie den „Gerber“ in Schaag). Dies wurde damals zurückgestellt, da die Neuplanung für den südlichen Teil des Marktplatzes Petershof noch nicht feststand. Weil die Beton-Version auf wenig Gegenliebe stieß, „müssen wir uns nun um Sponsoren aus der Leuther Wirtschaft und Bürgerschaft kümmern“, sagte Mei. er rechnet mit einem 50 Prozent-Zuschuss aus dem Heimatfonds der Landesregierung.

Der „Löther Rieser“ soll seinen Platz im demnächst neu gestalteten Südteil des Petershof finden. Die Stadt wartet auf einen Zuschussbescheid der NRW-Landesregierung, die Kanalarbeiten haben bereits begonnne.

(RP)
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