Nettetal Lese-Tipps für Nachteulen

Nettetal · Ulrich Schmitter, Leiter der Nettetaler Stadtbücherei, stellt acht Werke vor, die gut zur Nacht passen. Sein Vorschlag: Die ersten Seiten nachmittags lesen – und wenn die Geschichte richtig gut ist, liest man eh die ganze Nacht durch.

 In Gedanken: Ulrich Schmitter, Leiter der der Nettetaler Stadtbücherei, liest in einem der spannenden Jugendbücher, die man sich in der Breyeller Bibliothek ausleihen kann.

In Gedanken: Ulrich Schmitter, Leiter der der Nettetaler Stadtbücherei, liest in einem der spannenden Jugendbücher, die man sich in der Breyeller Bibliothek ausleihen kann.

Foto: busch

Ulrich Schmitter, Leiter der Nettetaler Stadtbücherei, ist der Typ Mann, der ein Buch auch mal in einer Nacht von Anfang bis Ende liest. "Das ist oft ein Qualitätskriterium", meint er. "Wenn nicht einmal die Müdigkeit einen aufhält, dann muss das Buch richtig spannend sein." Schmitters Empfehlung zur Lektüre von Büchern für Nachtaktive: Am besten fange man nachmittags an zu lesen. "Im Laufe des Abends baut sich die Spannung auf. Wenn es dunkel wird, kann man sich besser in die packenden Geschichten hineinversetzen", meint er. Dämmerung und Dunkelheit schaffen eine Stimmung, wie man sie auch in den Büchern für Nachteulen wiederfinde. Das sind Schmitters Top-Empfehlungen:

Erin Morgenstern, Der Nachtzirkus: "Ein Zirkus, der nur bei Nacht geöffnet hat und eine fantastische Welt in Schwarz und Weiß vorführt", stellt Schmitter vor. "Voll überbordender Ideen und schillernder Figuren. Und eine Liebesgeschichte auf Leben und Tod. Eine der aufregendsten Frühjahrsneuerscheinungen."

Roger Willemsen, Bangkok noir: "Etwa drei Monate lebte Roger Willemsen in Bangkok, verließ seine Wohnung abends um 18 Uhr und kehrte erst in den Morgenstunden zurück", erklärt der Leiter der Stadtbücherei. "Zusammen mit dem Fotografen Ralf Tooten durchstreifte er Bangkok bei Nacht. Herausgekommen ist ein faszinierendes Buch über das Nachtleben einer vielschichtigen Metropole vom Einbruch der Dunkelheit bis zum Morgengrauen."

Clemens Meyer, Die Nacht der Lichter: "In seinem Erzählband durchstreift Clemens Meyer die nächtliche Großstadt", sagt Schmitter. "Seine Helden sind die Heimatlosen und Träumer, er erzählt von großen Illusionen, von Sehnsucht und Einsamkeit."

Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon: "Bei seinem Erscheinen 2004 stürmte der Roman von Pascal Mercier die Bestseller-Listen", erinnert sich Schmitter. "Ein Lehrer verlässt seine Schule und macht sich auf den Weg nach Lissabon, um den Spuren eines geheimnisvollen Autors zu folgen."

Elke Heidenreich, Macbeth Schlafes Mörder: "Opulenter Text-Bild-Band von Elke Heidenreich und dem Fotografen Tom Krausz, die gemeinsam durch Schottland wanderten und sich dabei ihre eigenen Gedanken und Bilder zu Macbeth gemacht haben. Entstanden ist ein Buch zum Lesen und Anschauen, von beklemmender politischer Aktualität."

S.J. Watson, Ich. darf. nicht. schlafen: "Ein zutiefst verstörender Psychothriller über eine Frau, die alles vergisst, wenn sie einschläft", verspricht Schmitter. "Es gibt nur eine Person, der sie vertraut, aber erzählt dieser Mann ihr auch die Wahrheit?"

Gianrico Carofiglio, Reise in die Nacht: "Avvocato Guido Guerrieri, geschieden und erschüttert von einer Lebenskrise, übernimmt einen fast aussichtslosen Fall: Er verteidigt einen des Mordes angeklagten Immigranten, der ohne seine Hilfe verloren wäre", beschreibt Schmitter. "Ein Kampf gegen Vorurteile, eine voreingenommene Justiz und eine erdrückende Last von Anklagepunkten. Extrem spannend."

Elizabeth Hay, Nachtradio: "Ein Mann verliebt sich in eine Stimme aus dem Radio", verrät Schmitter. "Die Geschichte spielt im hohen Norden Kanadas in den 1970er Jahren. Der kleine Radiosender des Ortes steht im Mitelpunkt. Ein melancholisches Stimmungsbild, ruhig und sehr schön erzählt."

(RP/ac)
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