Nettetal Lehrerberuf wieder im Trend

Nettetal · In der Realschule hat das mobile Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit sein Angebot ausgebreitet. Morgens kommen Schulklassen mit ihren Lehrern. Nachmittags können sich Interessenten individuell umsehen.

Berufsberaterin Carola Kuß hilft Schülern, sich im Internet über mögliche Berufe zu informieren.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Informationen über mehr als hundert Berufsbilder hält das mobile Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit bereit. Und dennoch greifen fast alle Schüler, die in die Realschule nach Kaldenkirchen gekommen sind, zu den Informationen über die "Top Ten". Dazu gehört beispielsweise der Kfz-Mechatroniker. Aber es gibt auch überraschende Momente. "Etliche Schüler interessieren sich für den Lehrerberuf. Das ist ein neuer Trend", sagt Berufsberaterin Carola Kuß.

Das mobile Berufsinformationszentrum ist kein Fahrzeug, das man besteigt. Vielmehr hat die Agentur ihre Materialien in der Aula der Realschule aufgebaut. Hier können sich Jugendliche der Jahrgänge acht bis zehn vormittags im Klassenverband und in Begleitung von Lehrern umsehen. Nachmittags bleibt Zeit für den individuellen Besuch — gerne auch mit den Eltern.

"Jeder Jahrgang wird anders bedient", erklärt die Berufsberaterin Carola Kuß. "In der Klasse 8 sollen Schüler ihre Talente checken. Dazu erhalten sie einen Fragebogen. Im Jahrgang 9 erhalten sie über BerufeNet erste Infos zu Berufen. Und in der 10 gibt es die Jobbörse, in der die Schüler sich über Berufe informieren, die sie gern ergreifen möchten."

Dass die "Top Ten" weiterhin hoch im Kurs stehen, weiß auch Maike Porta. Sie ist Klassenlehrerin der Realschüler, die sich hier in einer Doppelstunde orientieren. Sie ist begeistert über das Angebot zur Berufsorientierung. "In dem Alter hatte ich noch kein so klares Bild davon, was ich machen möchte, wie meine Schüler es hier zeigen", stellt sie erstaunt und erfreut fest. Überrascht ist Carola Kuß aber nicht nur vom Interesse am Lehrerberuf. Die Berufsbilder Erzieherin und Berufe im Einzelhandel interessieren die Schüler ebenfalls.

An einem Tisch wälzen vier Schüler dicke Informationsmappen und füllen Fragebögen aus. "Ich möchte gerne studieren, dafür ist das Angebot hier sehr hilfreich", erklärt Milena Stadler. Ihr gegenüber sitzt Markus Horlemann, der sich für den Beruf des Architekten interessiert. "Ich bin recht gut in Mathe und habe gemerkt, dass Architekt da ein passender Beruf sein kann", sagt er. Seine Klasse macht bald die Berufspraktika. Markus wird es bei einem Architekten absolvieren. "Ich habe hier sehr viele neue Informationen gefunden", berichtet er.

Das mobile BIZ haben schon Hauptschüler besucht, es waren Schüler des Berufskollegs da, und auch aus der Nachbarschaft Nettetals waren Klassen im BIZ. "Wir haben in der Realschule eine gute Infrastruktur vorgefunden", lobt Kuß. Nach der Doppelstunde reflektiert sie mit den Schülern kurz das Angebot. Eindringlich weist sie darauf hin, wie wichtig ein gutes Zeugnis nach der neunten Klasse ist.

(pepp)