Nettetal Langfristig Existenz sichern

Nettetal · Auch nach der Fusion mit der Volksbank Krefeld behält die Volksbank Brüggen-Nettetal ihren Namen, aber mit dem Zusatz "Zweigstelle". Vertreterversammlung billigt mit 99,2 Prozent den Zusammenschluss.

 Vorstandssprecher Wilhelm Struck von der Volksbank Brüggen-Nettetal warb bei der Vertreterversammlung im Brachter Bürgersaal für die Fusion mit der Volksbank Krefeld.

Vorstandssprecher Wilhelm Struck von der Volksbank Brüggen-Nettetal warb bei der Vertreterversammlung im Brachter Bürgersaal für die Fusion mit der Volksbank Krefeld.

Foto: Kn

Wenn alles nach Plan läuft, ist Anfang Juli die mit einer Bilanzsumme von 1,56 Milliarden Euro größte Genossenschaftsbank im Raum Krefeld/Viersen unter Dach und Fach. Den ersten Schritt taten die Vertreter der Volksbank Brüggen-Nettetal im Brachter Bürgersaal mit einem nahezu einstimmigen Votum (130:1). Der zweite wird am Montag, 23. April, von den Vertretern der Volksbank Krefeld erwartet. Dann kommen "zwei gesunde erfolgreiche Banken zusammen, die schon seit Jahren intensiv und vertrauensvoll zusammenarbeiteten", sagte der Brüggen-Nettetaler Vorstandssprecher Wilhelm Struck.

96 000 Kunden, 345 Mitarbeiter

Die neue Bank, die rückwirkend zum 1. Januar 2012 das juristische Leben erblickt und am 25. August 2012 technisch fusioniert werden soll, hat 38 761 Mitglieder und knapp 96 000 Kunden, die in 21 Geschäftsstellen von 345 Mitarbeitern betreut und beraten werden. Sie verwaltet 1,203 Milliarden Euro an Einlagen und hat 827 Millionen Euro an Krediten ausgeliehen. Sie verfügt über ein Eigenkapital von 115 Millionen Euro (Quote: 7,4 Prozent) und schüttet ihren Teilhabern eine Dividende von 6 Prozent aus.

Die Fusion ist, so hat der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband festgestellt, "mit den Belangen der Mitglieder und Gläubiger vereinbar" und entspricht nach Aussage von Verbandsprüfer Michael Paatz auch dem Bestreben der Genossenschaften, bei härter werdendem Wettbewerb und verschärften rechtlichen Rahmenbedingungen die "langfristige Existenzsicherung anzustreben". Von einer "vorausschauenden Fusion" hatte auch Struck gesprochen: "Nur größere Einheiten können die Zukunft bewältigen." Die "Anpassung" an die Marktverhältnisse verlangt auch Anpassung der Brüggen-Nettetaler Bankmitglieder: Sie übernehmen im Sommer die Krefelder Bankleitzahl, rund zehn Prozent der Konten erhalten eine neue Nummer. Von "zunächst" 13 Aufsichtsratssitzen sind fünf für Brüggen-Nettetal reserviert; sie werden besetzt durch Karl-Heinz Deckers, Karl-Willi Fleischer, Roland Gerhards, Manfred Schomm und Edda Schöne. Der Krefelder Vorstand, Klaus Geurden (53) und Stefan Rinsch (45), wird ergänzt durch Wilhelm Struck (52) und Christoph Gommans. Vertreter für Brüggen-Nettetal müssen noch bestimmt werden, aber jetzt nur noch einer für 150 Mitglieder. Neben der Vertreterversammlung für die Gesamtbank wird es künftig zwei Mitgliederversammlungen in Krefeld und Nettetal-Brüggen geben, in denen ebenfalls die Geschäftszahlen erläutert werden.

Ob dies die letzte Fusion für die Banken in Brüggen und Nettetal ist, bleibt abzuwarten. 30 Jahre dauerte es, bis die neun Banken in Brüggen und Nettetal 1999 unter einem Hut waren; nun kam nach 13 Jahren der nächste Zusammenschluss.

(mme)
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