Nettetal Kunden dürfen heiße Ideen loswerden
Nettetal · Die Stadtwerke laden zum ersten Kundenforum ein. 30 Teilnehmer können über Service, Angebote, Frust und Ideen diskutieren. Die Ergebnisse sollen im Internet veröffentlicht werden, Machbares soll umgesetzt werden.
Betriebsblindheit innerhalb eines Unternehmens ließe sich nicht immer vermeiden, und Mitarbeiter könnten sich beim besten Willen nicht zu 100 Prozent in die Lage ihrer Kunden versetzen, sagen die Stadtwerke Nettetal. Darum wollen sie die Kunden zu Wort kommen lassen und laden zum Kundenforum ein. In kleinen Gruppen sollen Themen wie Energie- und Wasserversorgung, Energieberatung, die Saunalandschaft Finlantis und das Nette-Bad besprochen werden. Einen Nutzen sollen möglichst beide Parteien daraus ziehen.
Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal, erklärt die Idee hinter dem ersten Kundenforum: "Wir wollen den Kunden die Gelegenheit geben, sich zu den Stadtwerken zu äußern, und selbst Anregungen bekommen. Wir selbst sehen das Unternehmen von innen heraus und glauben zu wissen, was unsere Kunden wollen", sagt er. Ob das allerdings der Realität entspricht, wisse man nicht. Statt aus den Statistiken die Kundenwünsche abzuschreiben, wolle man sie lieber selbst einmal sprechen lassen, ergänzt Harald Rothen, Prokurist bei den Stadtwerken Nettetal.
Die Idee zu dem Konzept entstand im vergangenen Jahr, als ein weiteres Energie-Unternehmen den Standort für sich entdeckte, so Dieling. "Wir haben durch die geringe Abwanderung bemerkt, wie stark die Kundenbindung ist und wie loyal unserer Kunden sind. Diesen Zustand sollen wir festigen."
Geleitet wird das erste Kundenforum am 13. März vom Kölner Dialog-Moderator Rolf Schneidereit. Er wird die Teilnehmer in kleine Gruppen unterteilen und die Gespräche lenken, sodass jeder zu Wort kommt. "Jeder soll Raum haben, sich zu äußern. Dabei sind auch gegenteilige Meinungen unter den Kunden wichtig. Nur so findet man Lösungen und erarbeitet neue Ideen", glaubt er. Schneidereit wird zudem den Abend protokollieren und die Ergebnisse für alle sichtbar auf der Internetseite der Stadtwerke Nettetal veröffentlichen. "Das Forum soll ein nachvollziehbarer, transparenter Prozess sein", erörtert der Geschäftsführer. "Wir wollen weder in Harmonie schwelgen, noch eine Diskussion führen, die im Krawall endet. Mit etwas Glück erarbeiten wir gemeinsam eine To-do-Liste."
Teilnehmen kann jeder, allerdings sollten sich Interessierte beeilen. Denn die ersten 30 Anmeldungen zählen. Gibt es kurzfristig Absagen, rücken andere Bewerber nach. Selektiert wird nicht. "Wir werden keine Auswahl treffen. Wer am schnellsten ist, darf kommen", sagt Dieling. Wer nicht bedacht werden kann, der darf sich trotzdem per E-Mail äußern. Die Teilnehmer sollten Themen ansprechen, die auch für die Allgemeinheit von Belang sind. Individuelle Anfragen zur eigenen Rechnung sollten nur dann thematisiert werden, wenn es ein Problem gibt, mit dem auch andere Kunden zu kämpfen haben.
Gesprächspartner vonseiten der Stadtwerke sind Mitarbeiter aus allen Fachbereichen und aus dem Kundencenter. Denn Fragen sollten möglichst an diesem Abend direkt geklärt werden, so die Initiatoren. Tabuthemen gibt es laut Dieling keine. Alles kann auf den Tisch kommen. Vorschläge werden anschließend im Unternehmen diskutiert und nach Möglichkeit auch umgesetzt, heißt es. "Wir wollen eine Art Ideenwerkstatt kreieren", sagt Pressesprecherin Sigrid Rautenberg. Das Kundenforum regelmäßig stattfinden. FRAGE DES TAGES
