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Hinsbeck Die Heilige Familie in den Alltag geholt

Hinsbeck · Die neue Ausstellung im Textilmuseum „Die Scheune“ zeigt Krippenfiguren aus Filz, die Elvira Schütjens aus Lobberich kunstvoll geschaffen hat. Die Figuren sind dabei durch das Filzen miteinander verbunden.

 In der Textilscheune in Hinsbeck ist jetzt die Krippenausstellung  von Anja Schütjens mit ihren gefilzten Figuren zu sehen.                                                             

In der Textilscheune in Hinsbeck ist jetzt die Krippenausstellung  von Anja Schütjens mit ihren gefilzten Figuren zu sehen.                                                             

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Der heilige Josef hält seine Maria im Arm, die ihrerseits ihren Sohn wiegt. Ein Bild höchster Innigkeit. Eine andere Situation: Maria sitzt mit ihrem Kind auf der einen Seite, Josef gibt dem Schaf einen Nasenstüber.

In sieben Wochen ist Weihnachten. da ist es an der Zeit, an Krippen zu denken. Im Textilmuseum Die Scheune sind derzeit andere Krippen als gewohnt zu sehen. Krippen, die die Heilige Familie als sehr bodenständig, heutig zeigen, miteinander liebevoll verbunden. Jede Figur ist der anderen ebenbürtig.

Seit fast 900 Jahren gibt es die Idee der Krippe in Form einer Darstellung der Heiligen Familie mit und ohne Ochs und Esel. Vor gut 100 Jahren erst entstand die Tradition, aus preiswerteren Materialien Krippen für die Familien herzustellen. Seither sind Krippen kaum noch aus den traditionellen Weihnachtszimmern wegzudenken.

Die 1956 in Lobberich geborene Elvira Schütjens hat sich auf eine ganz besondere Form der Krippen verlegt. Sie entwickelt gefilzte Krippen. Vor drei Jahren war Schütjens bereits mit ihren Krippen im Textilmuseum. „Das kam so gut an, dass wir es gerne wiederholen wollten“, erzählt Susanne Ciernioch, Leiterin des Textilmuseums.

Elvira Schütjens erarbeitet nur Engel und Krippen, von letzteren pro Jahr um die acht Stück. Sehr aufwendig ist es, mit Nadel und Wolle die liebevoll detaillierten Figuren in warmen Farben herzustellen. Alles wird miteinander verfilzt, nichts wird künstlich miteinander verbunden. Die Hand um Marias Schulter, das Kind auf ihrem Schoß: miteinander verflochten über den Nadelfilz. „Maria, Josef und das Kind bilden eine Symbiose. In anderen Krippen stehen sie nebeneinander“, erläutert Schütjens den für sie wesentlichen Unterschied zu den traditionellen Krippen. Die Heilige Familie mit den Tieren ist eingebettet in eine Wurzel oder ein Stück Holz.

Schütjens hat eine Ausbildung als Schauwerbegestalterin absolviert. Kreativ, so sagt sie, war sie immer schon. Ihre ersten Erfahrungen mit Filz machte sie beim Schmuckherstellen. Aber bald stellte das für sie keine Herausforderung mehr dar. Es ging weiter mit Einzelfiguren, bis sie dann begann, Krippenfiguren aus Filz auf Holz zu gestalten. „Wenn ich ein Bild im Kopf habe, dann kann ich das auch umsetzen – das ist ein Talent, das ich habe“, sagt Schütjens.

2011 erhielt sie den Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preis für vorbildliches Krippenschaffen. Schütjens Krippen holen die Heilige Familie auf liebevolle Weise auf unseren alltäglichen Boden zurück.

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