Nettetal Krankenhaus ist kerngesund

Nettetal · Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das städtische Hospital eine halbe Million Euro Überschuss. Das Hauptgebäude in Lobberich wird erneut aufgestockt und das Behandlungsspektrum kontinuierlich erweitert.

 Geschäftsführer Armin Schönfelder, Betriebsleiter Norbert Peffer, Aufsichtsratsvorsitzender Ingo Heymann und Geschäftsführer Jörg Schneider (v.l.)

Geschäftsführer Armin Schönfelder, Betriebsleiter Norbert Peffer, Aufsichtsratsvorsitzender Ingo Heymann und Geschäftsführer Jörg Schneider (v.l.)

Foto: kn

Das Städtische Krankenhaus Nettetal ist kerngesund — eine erfreuliche Nachricht für die Stadt als Gesellschafterin, die rund 400 Mitarbeiter und natürlich vor allem für die Patienten des Hauses. Bester Gesundheit erfreuen sich aber auch die Töchter Nette-Vital und Gesundheits-Service. Dies berichtete am Dienstag Geschäftsführer Jörg Schneider mit Vorstellung der Bilanz des Geschäftsjahres 2010, in dem das Haus einen Überschuss von 525 000 Euro erwirtschaftete.

 Das Nettetaler Krankenhaus erhält im Winterhalbjahr ein fünftes Obergeschoss.

Das Nettetaler Krankenhaus erhält im Winterhalbjahr ein fünftes Obergeschoss.

Foto: Busch

Nettetals Krankenhaus erfüllt zwar weiterhin lokal die Grund- und Regelversorgung, hat aber in den vergangenen Jahren das Behandlungsspektrum erweitert und sich auf zukunftweisenden Gebieten spezialisiert. "Die Schwere und Komplexität der bei uns behandelten Krankheiten ist ausgeprägter geworden", erklärte Schneider. Darin investiert das Haus, sowohl technisch als auch personell.

Darmkrebszentrum

Im vergangenen Jahr wurde bekanntlich das Darmkrebszentrum zertifiziert, das gesamte Konzept bezeichnen die Nettetaler als einmalig zumindest im Kreis Viersen. Weiterentwickelt wurden die Gastroenterologie und die Palliativstation, die ambulante Chemotherapie erhielt moderne Räume. Hier gibt es Kooperationen außerhalb des Hauses. Mit externen Kooperationspartnern gewährleistet das Krankenhaus die individuelle und optimale Therapie. In wöchentlichen Tumorkonferenzen wird jeder Fall interdisziplinär besprochen.

Das ist nur ein Beispiel für die Entwicklung des Hauses, dem die Krankenkassen im vergangenen Jahr eine Budgetsteigerung um 6,3 Prozent zubilligten. Stationär machte das einen Umsatz von 21 Millionen Euro 2010 möglich. In diesem Jahr verliefen die Verhandlungen zwar etwas zäher, dennoch legten die Kasse mehr als zwei Prozent noch dazu. Schneider räumte ein, dass das Haus dennoch streng wirtschaftlich arbeiten muss. Die Personal- und Sachkosten steigen weiterhin spürbar.

"Investitionen sind die notwendige Voraussetzung dafür, das Haus in Zukunft fit zu halten", unterstrich Schneider. Im vergangenen Jahr steckte das Haus 1,3 Millionen Euro in Neueinrichtungen (darunter 725 000 Euro ins Bistro) sowie 1,6 Millionen Euro in die Instandhaltung. Unter anderem erhielten die Patientenzimmer neue Möbel, hinzu kamen mehr als 60 fahrbare Pflegesessel. Die neue Liegendanfahrt kostete 170 000 Euro, die notorische Parkplatznot wurde mit 16 weiteren Stellplätzen (darunter zwei für Behinderte) etwas gelindert.

Hochzufrieden zeigte sich Aufsichtsratsvorsitzender Ingo Heymann mit der Bilanz und den Perspektiven des Krankenhauses. Das treffe sowohl für die wirtschaftlichen Zahlen als auch die Leistung des Hauses zu. Er dankte ausdrücklich allen Mitarbeitern für ihre Arbeit. Deren Motivation ist nachweislich sehr hoch. In einer bundesweiten Befragung landete das Nettetaler Krankenhaus unter den zehn besten Arbeitgebern im Gesundheitswesen.

(RP)
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