Kammerakademie Neuss gastierte in Hinsbeck Konzert im Hof von Schloss Krickenbeck wird zur Hitzeschlacht

Hinsbeck · Der Auftritt der Kammerakademie Neuss gefiel dem Publikum trotz anstrengend hoher Temperaturen. Das Ambiente tat ein Übriges, ist es doch selten öffentlich zugänglich.

 Beim Konzert im Hof von Schloss Krickenbeck trotzten Besucher und Musiker der Hitze.

Beim Konzert im Hof von Schloss Krickenbeck trotzten Besucher und Musiker der Hitze.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Das lang ersehnte Schlosshofkonzert auf Schloss Krickenbeck nach drei Jahren Coronapause stand vor allem im Zeichen eines Akteurs: der Sonne. Die wenigen mittels Schirmen schattierten Plätze waren früh besetzt. Die voll besonnten Stühle blieben großenteils leer. Die Gäste zogen sich stattdessen in den Schatten der Gebäude am Hofrand zurück, wo sich  einige Sitzmöglichkeiten befanden. Der Veranstalter, der Kulturkreis der Wirtschaft in Nettetal, hatte sich alle Mühe gegeben, die Besucher zu umsorgen. Es wurde kostenloses Wasser ausgegeben, Fächer fanden besten Absatz und waren ständig in Aktion. Trotzdem geriet der Nachmittag zur Hitzeschlacht, die alle Beteiligten jedoch bravourös meisterten.

Die deutsche Kammerakademie Neuss bot feine, leichte, schwungvolle und heiter stimmende musikalische Kost. Für den erkrankten Dirigenten Christoph Koncz war Bratschist Andres Mehne eingesprungen, der sicher und routiniert agierte. Die rund 20 jungen Musiker bilden ein Streichorchester der vielen Nationen, spielen fein nuanciert, auf hohem Niveau und mit Freude, ein „Exportschlager des Rheinlands“, wie es Daniel Finkernagel bezeichnete, der  durch das Programm führte.  Er plauderte über die Getränke der Mozart-Zeit, über Mozarts Vorliebe für Italien und sein Genie, im Unterhaltsamen beste Musik zu erschaffen. So wie bei dessen Divertimento für Streicher in D-Dur KV 136, das er als 16-Jähriger komponierte  und das zu den „Salzburger Sinfonien“ zählt. Genauso bei der Serenade für Streicher in E-Dur op.22 von Antonin Dvořák. Schmelzende Sehnsucht und temperamentvoll tänzerische Passagen wechseln einander ab. Nach der Pause dann Peter Tschaikowskys Serenade für Streicher in C-Dur op. 48., große leidenschaftliche fließende Klänge. Ein schönes Konzert, das vom Publikum erfreut aufgenommen wurde. Zumal die ansonsten meist verschlossenen Tore zu Park und Schloss Krickenbeck geöffnet waren.

 Die nächste Veranstaltung des Kulturkreises der Wirtschaft ist geplant für Samstag, 10. September,  20 Uhr im Zirkuszelt der Jugendherberge: Frischen Sound von der Spree verspricht  das „Footprint Project“,  eine Brass’n’Beats-Kombo aus Berlin. Eintritt: 15 Euro. Tickets unter www.kdw-nettetal.de.

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