Zirkusprojekt in Nettetal Schüler in der Manege
Lobberich · Es war für die 280 Schüler, die vielen Helfer und die Lehrkräfte der KGS Lobberich eine ganz besondere Projektwoche, die mit vier Zirkusvorstellungen, tosendem Applaus und einigen Freudentränen endete.
Das magische Zirkusgefühl kam sofort auf, als das große Zirkuszelt zu Beginn der Projektwoche mit Hilfe von Eltern und der Freiwilligen Feuerwehr Lobberich auf dem Seegelände unterhalb der Schule aufgebaut wurde. Dort und in der Schule wurde die ganze Woche lang mit den Zirkuspädagogen des „Circus Zapp Zarap“ und den angelernten Trainern – Eltern und Lehrkräften – geprobt.
In der Woche strahlten die Kinder beim Training ihrer Zirkusnummern mit der Sonne um die Wette, getragen von Begeisterung und Vorfreude auf die Show. Die Kinder übten unter anderem Akrobatik, Jonglage, Seiltanz und Feuerkunst. Und ganz nebenbei wurden neue Freundschaften geknüpft, Talente geweckt und Gemeinschaftssinn entwickelt. In den vergangenen Wochen waren einige Kinder aus anderen Orten und Ländern an die Schule gekommen, die nun einen ganz besonderen Start hatten. „Dieses Strahlen in den Augen der Kinder ist unbeschreiblich“, erzählte eine Trainermama glücklich. Auf den Zuschauerbänken freuten sich einige ehemalige Schüler und Lehrer mit den neuen Artisten. Ein Opa lachte und meinte: „Meine Enkeltochter ist überzeugt davon, dass das Zelt vor vier Jahren größer war; dabei ist sie einfach groß geworden. Es ist toll, wieder hier zu sein.“
„Gerade nach der Coronazeit war dieses Projekt für uns alle eine große Herausforderung und eine riesige Lernchance. Die Kinder haben sie genutzt – einzeln und gemeinsam sind sie über sich hinausgewachsen“, sagte die Schulleiterin Susanne Dückers. Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) schaute in der ersten Vorstellung rein. Am Nachmittag klatschte er im vollen Zirkuszelt in der höchsten Applausstufe: „super-bombastischer Applaus“.
„Warum macht die Schule am See ein Zirkusprojekt?“, wurden die Lehrkräfte von staunenden Spaziergängern gefragt. Und natürlich geht es um das Dazulernen der Schlüsselkompetenzen, aber außerdem eben um Freude. „Unter freiem Himmel bei Regen trocken tanzen. Dieser Satz beschreibt für mich Zirkus. Er versucht das tiefe Gefühl der Freude zu beschreiben, die aus Mittun und Einsatz entsteht“, sagt Dückers. „Und dieses Gefühl ist Lernmotor und Lebenselixier.“
Mit vereinten Kräften wurde nach der letzten Show in drei Stunden das Zelt wieder abgebaut. Zufrieden und müde, aber voll mit schönen Eindrücken, verabschiedete Christiane Liebezeit, die federführend das Zirkusprojekt mitgeplant hat, die Zirkuspädagogen. Für die Schulgemeinschaft aus Kindern, Eltern und Kollegium festigte sich der Gedanke, in vier Jahren das Zelt wiederaufzubauen, als der ZappZarap-Lastwagen davonfuhr. Bis dahin können die schönen Erinnerungen durch die Videos der Zirkusshows immer wieder aufgefrischt werden.