Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Nettetal Keine Zeugen, keine Spuren

Nettetal · Elf Mal hat es seit Jahresbeginn in freier Natur gebrannt: Hochsitze, Scheunen und immer wieder Strohmieten gingen in Flammen auf. Für Landwirte ist es unmöglich, sich gegen Brandstifter zu schützen, sagt die Polizei.

Es gibt keine Zeugen und offensichtlich auch keine Spuren. Drei Tage nach dem Strohmietenbrand in Leuth steht die Polizei vor der großen Frage nach dem Täter. "Die Tat gibt keine Ermittlungsansätze her", sagte gestern Polizeisprecher Wolfgang Wiese. "Wenn kein Zusammenhang zu anderen Taten besteht, ist es schwierig, etwas herauszubekommen."

60 bis 70 Strohballen hatten Samstagnacht auf einem Feld an der Heerstraße in Leuth in Flammen gestanden. Der Landwirt entdeckte das Feuer selbst rein zufällig: Nur weil er seinen Sohn zur Discothek gefahren hatte, war er zu der späten Stunde überhaupt noch unterwegs. Er rief Hilfe. Gegen 23.30 Uhr rückte der Löschzug Leuth mit 15 Wehrleuten aus. Bevor die Feuerwehr gemeinsam mit der Familie des Landwirts mit dem Auseinanderreißen und Löschen der Ballen begann, hatte der Schwiegersohn des Landwirts das Überspringen des Feuers auf einen Hänger mit 220 Strohballen verhindern können.

Streife fahren – unmöglich

Das Feuer in Leuth war in diesem Jahr der elfte Brand in freier Natur im westlichen Teil des Kreises Viersen. Dass unter den Landwirten jetzt die Angst vor weiteren Bränden umgeht, ist für Polizeisprecher Wiese nachvollziehbar. Mit mehr als Mitgefühl kann die Polizei jedoch nicht aufwarten. "Es ist unmöglich, vorsorglich Streife zu fahren", so Wiese. Dafür sei das zu überwachende Gebiet einfach zu groß. Ebenso unrealistisch sei es aus genau dem selben Grund, den Bauern zu raten, ihre Flächen nachts zu bewachen. "Es ist schwierig, hier vorbeugend zu handeln", so der Polizeisprecher. "Die Strohmieten stehen auf freiem Feld, jeder kann das ran. Das ist nicht zu kontrollieren." Die Polizei behandelt den Brand in Leuth als Einzelfall. "Es gibt keine Serie und auch keinen Feuerteufel", betonte Wolfgang Wiese. "Wir haben immer mal wieder Brände."

Seitdem der 18-jährige Schwalmtaler, dem eine Reihe von Brandstiftungen in Dülken, Boisheim, Süchteln, Schwalmtal und auch Lobberich zur Last gelegt werden, seit Anfang des Monats in Untersuchungshaft sitzt, hat es noch zwei Mal nachts im Westkreis gebrannt: Vergangene Woche Donnerstag stand in Schwalmtal ein Schuppen auf dem Gelände der Kartbahn am Raderberg in Flammen. Auch eine benachbarte Garage und ein Holzgebäude wurden dabei zerstört bzw. beschädigt. Dann folgte Samstagnacht der Strohmietenbrand in Leuth. In beiden Fällen geht die Polizei von Brandstiftung aus.

Hinweise an die Kreispolizei Viersen unter Tel. 02162 377-0.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort