Ehejubiläum „Golf von Biskaya“ war der Beginn

Kaldenkirchen · Heinz (94) und Paula Jürgens (89) feiern Gnadenhochzeit. Sie sind seit 70 Jahren verheiratet.

 Gnadenhochzeit JŸrgens

Gnadenhochzeit JŸrgens

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

(hws) „Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht“, nachzulesen bei Heinz (94) und Paula  Jürgens (89) geborene Schümers, die am 19. Oktober im Wintergarten zu Hause an der Kreuzmönchstraße das seltene Fest der Gnadenhochzeit feiern. Der Bundespräsident  hat schon gratuliert. Mit dem alten Lied „Am Golf von Biskaya“ fing die Liebe an. Es war vor 71 Jahren, als sich die beiden beim Silvesterball im Saal „Zur Mühle“ kennenlernten und bei diesem Lied zum ersten Mal zusammen tanzten, erinnert sich die Jubilarin. Vor 70 Jahren wurde dann standesamtlich und kirchlich geheiratet. „Heinz kam, sah und siegte“, so formuliert es Paula Jürgens.

Heinz Jürgens wurde in Hinrichshagen bei Greifswald in Vorpommern geboren. 1989 ist er sofort mit seiner Frau in die alte Heimat gereist. Paula dagegen ist eine gebürtige Kaldenkirchenerin. Er arbeite nach der Schulzeit auf einem großen Gut. Mit 17 kam er zum Arbeitsdienst, wurde dann Soldat in den Niederlanden und kam weiter nach Russland, wo er an der Front verwundet wurde. „Es war ein Heimatschuss“, schildert er, weil mit der Front war es erst einmal vorbei. Der zweijährigen Soldatenzeit folgte eine zwei Jahre währende amerikanische Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde. Er kam an den Niederrhein und arbeitete im Munitionsdepot in Bracht.

 1949 heirateten Paula und Heinz Jürgens. Während Paula aus Kaldenkirchen stammt, kommt Heinz Jürgens aus Vorpommern. Die Ostsee hat er vermisst, aber er ist schnell am Niederrhein heimisch geworden.  Repro und Foto: Jörg Knappe

1949 heirateten Paula und Heinz Jürgens. Während Paula aus Kaldenkirchen stammt, kommt Heinz Jürgens aus Vorpommern. Die Ostsee hat er vermisst, aber er ist schnell am Niederrhein heimisch geworden. Repro und Foto: Jörg Knappe

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Die Jubilarin arbeitete  bei der Verseidag. Später hatte sie im Haushalt und mit der Erziehung von sieben Kindern genug zu tun, hatte aber immer noch Zeit für eine 40-jährige Tätigkeit als Bezirksvorsteherin bei der Frauengemeinschaft und war 25 Jahre bei der Caritas. Es gibt immer etwas zu tun, beispielsweise das Putzen ihrer 230 gesammelten Kaffeekannen . Mit der großen Familie, darunter sechs Enkel und fünf Urenkel, wird am 19. Oktober zu Hause im Wintergarten gefeiert. Die Gnadenhochzeiter erwarten rund 30 Gäste.

(hws)
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