Kaldenkirchen Laserstrahl verbindet Grenzgebiet

Kaldenkirchen · Über Kaldenkirchen leuchtet derzeit ein Laserstrahl. Hinter dem Lichtblick steht das Projekt Connecting Light, das fünf markante Gebäude im Grenzgebiet verbindet. Am Samstag findet eine geführte Wanderung unter dem Lichtstrahl statt.

 Auf deutscher Seite beginnt der Laserstrahl an der Kirche St. Clemens in Kaldenkirchen. Er ist bis zum 13. Januar 2019 zu sehen.

Auf deutscher Seite beginnt der Laserstrahl an der Kirche St. Clemens in Kaldenkirchen. Er ist bis zum 13. Januar 2019 zu sehen.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Es ist zwar nicht der Stern von Bethlehem, dem man am Samstag, 8. Dezember, folgen kann, aber ein wenig erinnert es schon daran. Punkt 17 Uhr startet nämlich eine geführte Wanderung mit mehrmaliger Einkehr, die entlang eines Lichtstrahls führt: eine 17 Kilometer lange Strecke, die von einem Laserstrahl geleitet wird.

Es handelt sich um den Laserstrahl des Projekts Connecting Light (etwa: verbindendes Licht). Dieser verbindet in luftiger Höhe fünf markante Gebäude im Grenzgebiet zwischen Kaldenkirchen, Venlo und Tegelen. Dazu gehören das frühere Eingangsgebäude der Floriale in Blerick, die sogenannten Innovatoren mit ihren 16 Etagen, das Venloer Verwaltungsrathaus, Stadskantoor genannt und die Molenbossenflat, ebenfalls in Blerick. Es schließen sich der Schornstein des Unternehmens Wienerberger in Tegelen und die Kaldenkirchener Kirche St. Clemens an.

Von Gebäude zu Gebäude geht ein grünlicher Laserstrahl, der sie alle miteinander verbindet. Initiatorin dieser außergewöhnlichen Kunstaktion ist die Venloer Kunststiftung Het Raam, die schon seit 1998 den Venloer Stadtraum mit wechselnden Kunstaktionen bespielt. Connecting Light ist ein Werk der Venloer Künstlerin Suzanne Berkers. „Ich will hiermit ein positives Zeichen setzen. Wir können nicht ohne einander existieren, weil wir nämlich Teil eines viel größeren Ganzen sind“, sagt sie. „Die Landschaft zwischen uns ist ein dynamisches Gebiet mit einer Infrastruktur aus Brücken, Bahnlinien, Straßen. Ein Raum mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, der sich im Laufe der Zeit verändert. Connecting Light tritt in den Dialog mit dieser Umgebung und die Ruhe der Lichtlinie in ihrer statischen Erscheinung bildet einen Gegenpol zu unserem hektischen Leben.“

Eigentlich hatte die Niederländerin geplant, die Alte Fabrik der Künstlerin Nicole Terstappen mit einzubeziehen, in der sie ebenfalls schon ausgestellt hat. „Aber mein Gebäude war leider nicht hoch genug. Mir kam dann die Idee, die Kaldenkirchener Kirche mit einzubinden“, sagt Terstappen. Gemeinsam sprach man den Pfarrer an und rannte offene Türen ein. „Damit sind jetzt so gesehen Innovation, Verwaltung, Wohnen, Arbeit und Religion über Grenzen miteinander verbunden, wobei sich die Palette von jungen bis hin zu ganz alten Gebäuden zieht. Vergangenheit und Gegenwart sind eingebettet“, fügt die Kaldenkirchenerin an.

Es ist aber nicht nur allein der Laserstrahl, der das Projekt ausmacht. Unter ihm befindet sich eine grenzüberschreitende Wanderroute, die entlang 29 historisch oder volkskundlich interessanten Stationen führt. Mittels einer kostenlosen zweisprachigen App fürs Smartphone kann diese Strecke erwandert werden. Die App dient als multifunktionaler Guide. Sie ist eine Karte, gibt Erläuterungen und erzählt Geschichten.

Am Samstag kann darauf allerdings verzichtet werden. Um 17 Uhr startet an den Innovatoren eine geführte kostenfreie Wanderung. „Mit entsprechenden Erklärungen geht es auf die 17 Kilometer lange Strecke“, informiert der Kaldenkirchener Wolfgang Linneweber, der aufgrund seiner engen Verbindungen zu Venlo ebenfalls in das Projekt involviert ist. Zweimal wird auf der Wanderung eingekehrt und zwar im Restaurant „Sur Meuse“ und im alten Trappistenkloster im Grenzgebiet. In Kaldenkirchen, wo die Wanderung endet, können sich die Teilnehmer auf das Lichterfest freuen, dass dort zeitgleich stattfindet. Die Kirche St. Clemens begrüßt zudem als offene Kirche mit Lichtinstallationen und Musik. Wer Ruhe und Besinnlichkeit sucht, der findet sie hier. Gegen 22.30 Uhr startet dann ein Shuttle-Bus zurück zum Ausgangsort der Wanderung. Der Bus kann gegen einen Unkostenbeitrag von vier Euro pro Person genutzt werden.

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