Nettetal Jungen messen ihre Kräfte

Nettetal · Eine Woche nach dem Mädchentag hatten auch die Jungs ihre eigene Veranstaltung. Im Jugendzentrum Arche gab es diesmal einen Wettkampf nach dem Vorbild der TV-Sendung mit Stefan Raab. Ziel: Weg vom PC, runter vom Sofa.

 Einen kniffligen Parcours hatten die Jungs auf vier Rädern zu bewältigen – der vom Wettkampf geprägte Jungentag in der Arche war einmal ganz anders strukturiert.

Einen kniffligen Parcours hatten die Jungs auf vier Rädern zu bewältigen – der vom Wettkampf geprägte Jungentag in der Arche war einmal ganz anders strukturiert.

Foto: Busch

Jamie ist ein wenig zu spät gekommen. Er muss sich nun beeilen. "Geh doch zuerst zum Fallschirmspringen", schlägt Peter Hellekamps vor. Jamie schaut mit entsetztem Gesicht zu ihm auf. Wie bitte? Fallschirmspringen? Davon war doch gar keine Rede. Hellekamps merkt selbst, dass er dem Jungen Unsinn erzählt hat. Schnell korrigiert er sich. Er meint einen Parcours, den die Teilnehmer mit einem kleinen Fallschirm auf dem Rücken durchlaufen müssen — also "Fallschirmlaufen".

Das ist eine der ersten von 30 Aufgaben, die die ungefähr 40 Jungen im Alter von zehn bis 18 Jahren im Jugendfreizeitheim Arche vorfanden. Vier Jugendeinrichtungen und -organisationen aus Nettetal und Bracht sowie das Streetwork hatten zum dritten Mal zum Jungentag geladen. Doch während es bei den ersten beiden Ausgaben des Angebots noch speziell um die Interessen von Jungen ging — es gab Styling-Tipps vom Friseur und einen Trommelworkshop — haben die Organisatoren das Konzept nun variiert. Sie setzen ganz auf den Wettkampfdrang, den viele Jungen in diesem Alter haben.

Nach dem Vorbild der TV-Sendung "Schlag den Raab" treten immer zwei Teilnehmer gegeneinander an und kämpfen um Punkte. Die Disziplinen erstrecken sich vorlagengetreu über Sport- und Geschicklichkeitsaufgaben bis hin zu Denk- und Wissensspielen. Es gibt konventionelle Spiele wie Kettcarfahren und Basketball ebenso, wie Schrauben und Nageln. Sogar die gestaffelte Punktevergabe, bei der es für die erste Aufgabe einen Punkt, für die zweite zwei Punkte und für die letzte 30 Punkte gibt, haben die Organisatoren aus dem unter jungen Leuten so erfolgreichen TV-Format übernommen.

Trotz der Umgestaltung ist das eigentliche Ziel unverändert geblieben, berichtet Arche-Leiter Stephan Pläp: Die Kinder und Jugendlichen sollen den Samstag nicht zu Hause vor dem Fernseher oder dem Computer verbringen, sondern selbst aktiv sein. Um das zu erreichen, haben die Organisatoren die Spiele ausgewählt und vorher eingehend auf ihre Tauglichkeit und Länge überprüft. Bei der Veranstaltung selbst helfen zusätzlich zehn ältere Jugendliche als Betreuer an den Stationen.

So ergibt sich ein launiger Nachmittag, bei dem die Jungen sichtlich auf ihre Kosten kommen. Der zehnjährige Max etwa besucht in diesem Jahr zum ersten Mal den Jungentag — klar, er hat erst jetzt das erforderliche Mindestalter. Seine Mutter hatte ihm davon erzählt. Max hat nicht lange gezögert, sondern seinen gleichaltrigen Cousin Kilian gleich mit zur Arche gebracht. Er findet den Tag gut, sagt er. Besonders die Spiele an der Konsole Wii haben ihm gefallen. Und für die drei besten Teilnehmer hat es sich sogar im doppelten Sinne gelohnt: Sie erhalten Gutscheine im Wert von bis zu 60 Euro.

(RP/rl)
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