Lobberich Junge Wasserexperten auf dem Naturschutzhof im Sassenfeld

Lobberich · In Lobberich lernten am Donnerstag Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums und der katholischen Grundschule Kaldenkirchen, wie man Wasserexperte wird.

Die Schüler bestimmten die Tiere, die sie zuvor aus dem Teich geholt hatten, mit einer Becherlupe.

Die Schüler bestimmten die Tiere, die sie zuvor aus dem Teich geholt hatten, mit einer Becherlupe.

Foto: Birgit Sroka

„Das ist besser als Hitzefrei“, sagte Elias. Mit einem Käscher war der Neunjährige auf der Suche nach Kaulquappen. Im Teich des Naturschutzhofs Nettetal im Sassenfeld sollten er und seine Mitschüler Organismen finden. „Wir haben Schilder mit einer Libelle oder einer Kaulquappe bekommen und sollten uns überlegen, wer was braucht, um zu überleben“, erläuterte Emma (10).

Durch eine Förderung des NRW-Umweltministeriums wird landesweit ein Netzwerk außerschulischer Lernorte der Umweltbildung aufgebaut. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist das Ziel. Der Naturschutzhof ist seit einem Jahr BNE-Regionalzentrum. Dort lernten 26 Schüler der siebten Klassen des Werner-Jaeger-Gymnasiums und zehn Kinder der katholischen Grundschule Kaldenkirchen am Donnerstag, wie man Wasserexperte wird.

Neben der Teichaufgabe gab es einen zweiten Workshop, bestehend aus einer Rallye, bei der ein ökologisches Bewusstsein geschaffen werden sollte. An einer Station gab es etwa ein Fragespiel, bei dem geschätzt werden sollte, wie viel Wasser die Produktion einer Jeans verbraucht und wie viel Wasser für ein Kilogramm Kartoffeln benötigt wird, bis man sie ernten kann. „Die Schüler sollen dann auch selbst Vorschläge machen, wie man Wasser einsparen kann“, sagte Elena Kontis, Lehrerin am Werner-Jaeger-Gymnasium. Dort wird für die siebten Klassen jedes Jahr eine Wasser-Projektwoche angeboten. In der Schule gab es beispielsweise Untersuchungen von Wasserflöhen und Libellenlarven mit dem Mikroskop sowie den Bereich Pflanzenbestimmung.

Auf dem Naturschutzhof begleiteten Leiterin Wiebke Esmann, die Mitarbeiter Alina Martin und Lukas Stapper sowie Karoline Cremer vom Naturschutzbund Krefeld/Viersen die Schüler. „In der Grundschule konnten sich die Kinder freiwillig melden, wer gerne mitkommen wollte, dann musste gelost werden“, sagte Lehrerin Maren Kayser und schmunzelte.

An der großen Holzlibelle – einem überdachten Treffpunkt mit Bänken in stilisierter Form einer Libelle – sollten die Schüler anhand von Bildtafeln und Büchern die Tiere bestimmen, die sie zuvor mit einer Becherlupe aus dem Teich geholt hatten. „Wir denken, es ist eine Schwimmwanze“, sagte Ole (13). Er verglich das Tier im Becher mit den Bildern. Joris (13) stimmte zu: „Die Fühler sehen aus, wie auf der Abbildung.“

Der Naturschutzhof hat ganzjährig geöffnet, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 14.30 Uhr. Bei gutem Wetter ist von Mai bis Oktober auch an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Das Außengelände ist jederzeit zugänglich. Infos gibt es im Internet unter: www.nabu-krefeld-viersen.
de/naturschutzhof.

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