Stadtbücherei in Breyell Beim Laufen kommen Jule Ideen für Geschichten

Breyell · Zwölf Mädchen und sechs Jungen stellten ihre Texte vor, die sie in der Schreibwerkstatt der Stadtbücherei geschrieben haben.

 Eli (14) ist eine der 18 Nachwuchs-Autoren, die auf der Lesebühne der Stadtbücherei zur blauen Stunde ihre Texte lasen.

Eli (14) ist eine der 18 Nachwuchs-Autoren, die auf der Lesebühne der Stadtbücherei zur blauen Stunde ihre Texte lasen.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Selbstbewusst traten die Mädchen und Jungen auf die Lesebühne der Stadtbücherei Nettetal, stellten sich vor das Mikrofon, lasen vor dem Publikum ihre (gekürzten) Geschichten vor und nahmen ihren wohlverdienten Applaus entgegen.

Die 11- bis 15-jährigen Schüler, 12 Mädchen und sechs Jungen, waren Teilnehmer der Schreibwerkstatt, die im letzten November unter der Leitung von Andrea Rings stattgefunden hatte. Gefördert wird die Schreibwerkstatt, eine Initiative von „SchreibLand NRW“, vom Literaturbüro NRW. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche, die Lust an Sprache und Schreiben haben, zu animieren, begleitet von Autoren, ihre Ideen aufzuschreiben. Dies geschieht immer an außerschulischen Lernorten.

Die Werbung läuft in erster Linie über die Schulen. „Paul, da ist ein Schreib-Workshop in der Bücherei. Das wär was für dich“, hatte Pauls Lehrer zu ihm gesagt. Und so landete der 14-Jährige in der Schreibwerkstatt. An zwei Tagen hat er mit den übrigen Schülern in der Bücherei geschrieben, nachdem Andrea Rings den Teilnehmern ein wenig über das Geschichtenschreiben erzählt und Ideen aus ihnen hervor gelockt hatte. „Dann sind sie in die Bücherei ausgeschwärmt“, erzählte Rings. „Ich habe ein Auge dafür, wer Hilfe braucht. Wer glasige Augen hat, den stör ich nicht in seinem Schreibfluss.“ Sie gab Tipps dem, der sie sich wünscht, manchmal Kritik. „Es ist ein ganz tolles Niveau“, lautete ihr Fazit.

Den Mädchen und Jungen war die Begeisterung ins Gesicht geschrieben, als sie lebhaft und anschaulich von ihren Erfahrungen in der Schreibwerkstatt berichteten. Pauls Geschichte handelt von zwei Jungen, die in der Kanalisation ein Rohr mit einer Luke finden, die zu einem Bunker voller Nebel führt. „Ein bisschen fantasymäßig“, beschreibt Paul seine Geschichte. „Ich hab schon einige Geschichten angefangen, das macht mir Spaß. Aber oft kann ich  mich nicht motivieren.“ Das gelang in der Schreibwerkstatt leicht. „Die Atmosphäre hilft. Und dann ist da noch die Kreativität der anderen, eine Ko-Kreativität, die mitreißt“, sagt Rings.

Lenny, 11, Paul, 11 und Jonas, 12 haben gemeinsam eine Comicgeschichte verfasst. Woher die jungen Autoren ihre Ideen haben? Melanie, 12, denkt sich Geschichten aus, wenn ihr langweilig ist, Jule, 12, muss rennen und sich im Kreis drehen, dann kommen die Ideen, und Nele, auch 12 Jahre alt, wird animiert von allem, das sie liest.

Ulrich Schmitter, Leiter der Stadtbücherei, freut sich: Im den Herbstferien 2020 kann die nächste Schreibwerkstatt stattfinden. „Dann ist auch eingeplant, ein Heft mit den Geschichten herauszubringen.“

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