Nettetal Jugend wahrnehmen

Nettetal · Die evangelische Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck will schrittweise ihre Jugendarbeit neu gestalten. Erste organisatorische Schritte wurden im Frühjahr eingeleitet. Das ausgearbeitete Konzept soll nach den Sommerferien starten.

 Segelfreizeiten sind seit Jahren fester Bestandteil der Jugendarbeit.

Segelfreizeiten sind seit Jahren fester Bestandteil der Jugendarbeit.

Pfarrer Dr. Matthias Engelke hat den Wunsch, dass "Jugendliche in der Stadt wahrgenommen werden". Die Gemeinde will, bei allem Ehrgeiz, auf dem Weg dahin behutsam vorgehen und zunächst Erfahrungen sammeln.

Die hat zweifellos Diakon Gerd Witte, der seit 20 Jahren vom Jugendbüro an der Steegerstraße aus die Arbeit mit Kindern und Heranwachsenden koordiniert und organisiert. Dennoch wird er sich ein Stück weit aus der traditionellen Jugendarbeit zurückziehen, in die sich Pfarrer Engelke verstärkt einbringen wird. Dafür gibt er einige interne Aufgaben ab. Die Gemeinde hat auf allen Ebenen Konsens signalisiert und ein Kuratorium gebildet, das sich monatlich mit der Entwicklung befasst.

Blick auf Familien

Die Gemeinde will ihre traditionelle Jugendarbeit fortsetzen. "Es wäre ein Jammer, diese Grundlagen zu vernachlässigen", unterstreicht der Pfarrer. Kinderkirche, Schul-Gottesdienste und Konfirmanden-Arbeit bleiben feste Säulen und bieten traditionell gute Gelegenheit zur Kontaktaufnahme – mit Kindern und deren Eltern.

Gerd Witte wird diese Basis nutzen, um sich auf Familienarbeit zu konzentrieren. Viele Eltern kennt er aus der früheren Jugendarbeit. "Auch hier möchten wir in Zukunft Akzente setzen", unterstreicht Engelke.

Er hat im Frühjahr die Jungschar, das sind Kinder im Grundschulalter, in Hinsbeck in seine Obhut genommen. Nach den Ferien möchte die Gemeinde einen Jugendtreff in Lobberich einrichten, der regelmäßig mittwochs am Abend stattfindet. "Wir suchen möglichst im Zentrum einen Raum. Wir wollen damit gezielt nicht in einen kirchlichen Raum gehen", erklärt Engelke.

Das Angebot soll die Bandbreite von offenen und teiloffenen Türen bis hin zu Streetwork ergänzen. Es soll Jugendlichen zeigen, dass sie in der Stadt wahrgenommen werden, dass jemand ein offenes Ohr für sie hat. Engelke will ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit vermitteln. Und er hofft, dass die Gemeinde auf diesem Weg junge Menschen gewinnt, die sich engagieren. Ein Baustein wäre die Gestaltung eines echten Jugend-Gottesdienstes.

Um den hohen organisatorischen Aufwand zu bewältigen, sucht die Gemeinde zurzeit eine Erzieherin, die mit ihrer Fachkompetenz Steuerungsaufgaben übernimmt. Im Hintergrund müssen viele bürokratische Hürden genommen, Anträge formuliert, ausgearbeitet und abschließend umgesetzt werden.

"In unserer Gemeinde gibt es ein hohes Potenzial an Menschen, deren Gaben und Fähigkeiten wir gerne entdecken wollen", sagt Pfarrer Engelke. Er will dies bei den Kindern und Jugendlichen, Gert Witte wird sich in den Familien auf die Suche begeben.

(RP)
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