Nettetal Jobcenter zieht bei Coram ein

Nettetal · Seit einer Woche wird das Bürogebäude an der Poststraße umgebaut. Hier wird bis zum Jahresende das Beschäftigungs- und Leistungszentrum (BLZ) einziehen. Dessen Räume im Rathaus übernimmt das Jugendamt.

 Das frühere Verwaltungsgebäude der Firma Coram (ursprünglich Tiger Plastics) an der Poststraße in Kaldenkirchen wird zurzeit umgebaut. Hier zieht das Nettetaler Jobcenter ein, das auch Brüggen versorgt.

Das frühere Verwaltungsgebäude der Firma Coram (ursprünglich Tiger Plastics) an der Poststraße in Kaldenkirchen wird zurzeit umgebaut. Hier zieht das Nettetaler Jobcenter ein, das auch Brüggen versorgt.

Foto: Busch

Seit einer Woche wird in der früheren Coram-Zentrale an der Poststraße in Kaldenkirchen gearbeitet: Das Jobcenter Kreis Viersen zieht hier bis zum Jahresende mit rund 40 Mitarbeitern ein. Es verlässt das Rathaus in Lobberich, in dem das Jugendamt der Stadt die frei werdenden Büros beziehen wird.

Damit ist ein monatelanges Tauziehen um den Standort des Beschäftigungs- und Leistungszentrums (BLZ) Nettetal beendet. Es wird künftig auch die Bürger aus Brüggen betreuen, die langfristig arbeitslos sind. Denn mit der Veränderung der einstigen Arge Kreis Viersen in das Jobcenter verringert die Einrichtung ihre Standorte von neun auf sechs. Bisher befindet sich in jeder Stadt oder Gemeinde im Kreis eine Filiale. Nettetal übernimmt die Aufgaben von Brüggen, das BLZ Niederkrüchten wird in die Niederlassung in Schwalmtal (Waldniel) integriert, und in wenigen Tagen zieht das BLZ Grefrath um nach Kempen.

Personal geht aus

Stefan Röttges, der Geschäftsführer des Jobcenters mit zentralem Sitz in Viersen (Am Schluff), muss enorm improvisieren. Nicht nur die Zusammenlegung der BLZ und die Standortverlagerungen beschäftigen ihn und seine Mitarbeiter. Auch die hohe Fluktuationsquote bereitet zusätzliche Arbeit. So verlassen etliche Mitarbeiter das Nettetaler BLZ, die aus der Stadtverwaltung stammen. Sie kehren dahin zurück.

"Im Augenblick gehen kreisweit mehr als 50 Mitarbeiter, meist zurück in ihre angestammte Verwaltung. Die Stellen für Sachbearbeiter im gehobenen Dienst hat der Kreis ausgeschrieben." Es ist ein offenes Geheimnis, dass mancher Bewerber zurückzieht, wenn er hört, dass sein Schreibtisch nicht im Kreishaus, sondern im Jobcenter steht.

Röttges und seine Kollegen haben aber nicht nur die Folgen der seit Januar geltenden Veränderungen aufzuarbeiten. Es kommen weitere Aufgaben hinzu: Das Programm Bildung und Teilhabe ebenso wie die Umsetzung des VRR-Sozialtickets. Und zum Quartals- und Jahresende stehen der Einrichtung mehrere Revisionen ins Haus.

Die Räume in Kaldenkirchen reichen nach Röttges' Angaben aus, um die Aufgaben als Beschäftigungs- und Leistungszentrum zu erfüllen. Bis zum 28. November werden die Mitarbeiter, die Leistungen zum Lebensunterhalt bearbeiten, bereits nach Kaldenkirchen umziehen. Bis zum Jahresende sollen dann die Arbeitsvermittler folgen. Der Druck ist groß, zumal das Jobcenter bis zum 1. Dezember spätestens das Nettetaler Rathaus verlassen haben muss.

"In einer Übergangszeit werden die Vermittler voraussichtlich bei der Agentur für Arbeit in Lobberich an der Steegerstraße untergebracht", erklärte Röttges. Zum Jahreswechsel werde die neue Niederlassung in dem Bürogebäude der einstigen Firma Tiger Plastics an der Poststraße komplett bezogen sein. Räumlich ist das ein Entgegenkommen in Richtung Brüggen.

(RP)
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