Nettetal Jobcenter macht Platz

Nettetal · Das Jugendamt kann nach dem 30. September im Rathaus mit der Aufbauarbeit beginnen. Das Jobcenter zieht definitiv um nach Kaldenkirchen. Die WIN-Fraktion findet aber keinen Platz im künftigen Jugendhilfeausschuss.

 Manches muss noch mit Leben gefüllt werden für das künftige Jugendamt der Stadt. Es ist viel von Familie und Kindern die rede – wenig aber von Problemgruppen. Für sie gibt es beispielsweise Schutzhütten.

Manches muss noch mit Leben gefüllt werden für das künftige Jugendamt der Stadt. Es ist viel von Familie und Kindern die rede – wenig aber von Problemgruppen. Für sie gibt es beispielsweise Schutzhütten.

Foto: Busch

Das Jobcenter zieht zum 1. Oktober um nach Kaldenkirchen. Damit werden im Rathaus in Lobberich jene Räume frei, die das Jugendamt künftig benötigt. Allerdings muss die untere Etage des Nordflügels umgebaut werden, denn für das Jobcenter waren auch Besprechungs- in Büroräume umgestaltet worden.

Die Kernverwaltung des Jugendamtes wird zwar im Rathaus arbeiten. Aber die Stadt wird Stützpunkte auch in Kaldenkirchen und Breyell einrichten. Aller Voraussicht nach wird die Pfarre St. Clemens der Stadt Platz im Pfarrzentrum Convent an der Brigittenstraße überlassen. Das sei ein guter Standort, weil der Eingang nicht auf dem Präsentierteller liege, erklärte Erster Beigeordneter Armin Schönfelder. Zweiter Standort dürfte in Breyell das Wohngebiet Speckerfeld werden. Die Stadt hofft, im Haus an der Berliner Straße 8, wo das Bürgerbüro bereits untergebracht ist, das Büro des Jugendamtes einrichten zu können.

Eigene Akzente

Zum 1. Januar übernimmt die Stadt die Verantwortung auf diesem Gebiet. Inhaltlich sollen gleich auch neue Akzente gesetzt werden. Bürgermeister Wagner und Dezernent Schönfelder möchten etwas weniger akzentuiert jugendbewegt agieren und deshalb auch ein Familienbüro installieren. Ihre Vorstellungen legten sie in einem ausführlichen Papier dem heutigen Jugendausschuss, der sich diese Aufgaben mit den Bereichen Familie, Sport und Schule teilt, vor.

Neu im Reigen der politischen Beratungen ist künftig der Jugendhilfeausschuss. In ihm sollen 15 Mitglieder sitzen, und zwar neun Politiker aus dem Rat und sechs Experten der anerkannten Jugendhilfeträger. Hinzu kommen Berater aus weiteren Institutionen, die auf dem Gebiet agieren. Das trifft die kleine WIN-Fraktion hart, denn sie wird nicht im Jugendhilfeausschuss vertreten sein. Ihr Antrag, den Ausschuss auf 20 Mitglieder anzuheben, fand keine Gegenliebe. Das Gremium werde viel zu groß. Ob eine andere Lösung gefunden wird, muss sich zeigen. WIN hatte sich von vornherein vehement für das eigene Jugendamt eingesetzt.

Preisgünstiger soll das Jugendamt für die Stadt übrigens auch werden. Davon ist die Verwaltungsspitze felsenfest überzeugt. Aus der Kämmerei kam dazu bereits angenehme Kunde in den Fachausschuss: Angeblich bliebe die Stadt um etwa 200 000 Euro unter dem Ansatz, den die Kreisverwaltung für die Arbeit veranschlagt. Rund 8,5 Millionen Euro muss die Stadt nach Lage der Dinge in diesem Jahr nach Viersen überwiesen, um Jugendamtsarbeit von dort zu genießen. Die Zusammenarbeit mit dem Kreis wird von der Stadt übrigens sehr gelobt. Die Entflechtung laufe absolut störungsfrei. FRAGE DES TAGES

(RP)
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