Kultur in Nettetal James Bond in der Alten Fabrik

Nettetal · Die Alte Fabrik an der Venloer Straße in Kaldenkirchen wird wieder immer mehr zu einem kulturellen Treffpunkt. Nach der städtischen Ausstellung mit Bildern des Gladbacher Künstlers Michael Beckers folgt jetzt das starke Konzert mit der Brassfabrik 4.0.

 Die vier Musiker der Brassfabrik 4.0 boten in der Alten Fabrik ein unterhaltsames wie abwechslungsreiches Konzert.

Die vier Musiker der Brassfabrik 4.0 boten in der Alten Fabrik ein unterhaltsames wie abwechslungsreiches Konzert.

Foto: Anja Wegmann

Zweimal Fabrik? Das passte. Zu einem Konzert kam die Brassfabrik 4.0 in die Alte Fabrik von Nicole Terstappen nach Kaldenkirchen. Brassfabrik 4.0 ist zum Glück nicht digital unterwegs, sondern zeitgemäß analog. Unplugged spielten die vier Blechbläser. Die lautstarken vier haben einen unterschiedlichen Hintergrund, sind in verschiedenen Orchestern und Formationen gut vernetzt. Außer Eigenkompositionen gibt es keine Musikstücke für zwei Trompeten, eine Posaune und eine Bassposaune, so lebt das Programm von Arrangements, eigenen und von anderen. Und da die vier Musiker viel unterwegs sind, haben sie viele Kontakte. Das Programm profitierte von den vielen Arrangements der Kollegen.

Eingeladen hatte sie Gerd Wagner („Nettetgeflüster“), der ja auch im vergangenen August das erste Sommerkino open air am Wittsee organisierte. Das Konzert in der Alten Fabrik sollte auch ein Forum für Filmwünsche aus dem Publikum werden, doch der vorbereitete Flyer wurde nicht rechtzeitig geliefert. Die vier Musiker hatten aber die Film-Idee aufgegriffen und extra für das Nettetaler Konzert eine bekannte Filmmelodie arrangiert. Das Geheimnis wurde am Ende des ersten Sets gelüftet: Direkt nach dem ersten Takt wusste man, James Bond lässt grüßen. Und genauso am Ende des Konzerts, als nur angekündigt wurde, der Hit sei bereits über 825.000 Mal bei Youtube angeklickt worden, war schnell klar, dass hier Michael Jacksons „Thriller“ intoniert wurde.

Brassfabrik 4.0 sind vier Solisten: Olaf Krüger, Trompete, Flügelhorn, Carsten Gronwald, ebenfalls Trompete und Flügelhorn, Hansjörg Fink, Posaune, und Karsten Süßmilch, Bassposaune. Für Fink, der das Konzert auch moderierte, war es ein Heimspiel. Der Posaunist ist, wenn er nicht gerade auf Tour ist, in Hinsbeck zu Hause. Was in der relativ kleinen Stadt Nettetal an Kultur geboten werde, lobte er als eine tolle Sache. Mit dem Konzert trug das Quartett selber dazu bei. Das Programm war bunt gemischt, von einer Barockoper von Henry Purcell über den brasilianischen Samba d‘Orfeo bis zu den Beach Boys, von Debussy bis zum amerikanischen Posaunisten Michael Davis oder der Hamburger Jazzsaxophonistin und Komponistin Tini Thompson. Finks Nähe zum Niederrhein zeigte sich bei der Komposition von Elmar Lehnen, der als Organist an der Marienbasilika in Kevelaer wirkt.

Das Konzert verging wie im Fluge. Das Publikum und die Musiker zogen vom großen Saal in die „Bar“ um. Dabei konnte man einen letzten Blick auf die Bilder von Michael Beckers werfen. Seine Ausstellung ging am Sonntag zu Ende. Freuen wir uns also auf das nächste Event in der Alten Fabrik.

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