Nettetal Ja-Wort am besonderen Ort

Nettetal · Seit rund einem halben Jahr kann man in Nettetal nicht nur im Trauzimmer des Rathauses heiraten. Drei andere Orte mit besonderem Ambiente stehen Brautpaaren zur Verfügung. Das neue Angebot wird sehr gut angenommen.

Die Grundlage für den vielleicht schönsten Tag im Leben kann schon mal in einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gelegt wird. Im Oktober vergangenen Jahres stimmten die Ausschussmitglieder zu, dass Brautpaare in Nettetal künftig auch außerhalb des Trauzimmers im Rathaus heiraten dürfen. Seitdem stehen Heiratswilligen auch das Haus Bey in Hinsbeck sowie der Rokoko-Pavillon und das Bürgerhaus in Kaldenkirchen für Trauungen offen.

20 Trauungen in diesem Jahr

„Diese Orte werden sehr gut angenommen“, sagt Standesbeamtin Wilma Clemens. Bis zum Ende des vergangenen Jahres wurden noch vier Ehen außerhalb des Standesamtes geschlossen. In diesem Jahr sind bereits 20 Trauungen entweder schon gewesen oder angemeldet. „Das ist mehr als wir erwartet haben“, sagt Wilma Clemens. Sie vermutet, dass die standesamtlichen Hochzeiten außerhalb des Rathauses eine willkommene Alternative für Paare sind, die nicht kirchlich heiraten möchten. „Solche Paare wollen trotzdem oder gerade dann ein besonderes Ambiente für ihre Hochzeit haben.“

Dieses Ambiente bieten die drei Orte. Das Jagdschlösschen Haus Bey liegt idyllisch am Rande des Krickenbecker Seengebietes. Der Gartenpavillon im Rokoko-Stil ist ideal für kleinere Gesellschaften. Und der Bürgersaal des ehemaligen Hauptzollamtsgebäudes in Kaldenkirchen bietet auch großen Hochzeitsgesellschaften Platz.

Die Stadt hat Verträge mit den Eigentümern der drei Lokalitäten geschlossen, um die Eheschließungen dort zu ermöglichen. Als Termine stehen ausschließlich Mittwoch- und Freitagnachmittage zur Verfügung. Gerade die Termine freitagnachmittags haben sich als sehr attraktiv erwiesen. „Da ist im Anschluss meist noch eine größere Feier möglich“, sagt Clemens.

Für den ungewöhnlichen Ort sowie einen Zeitpunkt außerhalb der Standesamt-Öffnungszeiten müssen die Brautpaare eine Nutzungspauschale zwischen 100 und 150 Euro sowie eine zusätzliche Gebühr von 55 Euro bezahlen. Das lockt selbst Paare außerhalb von Nettetal an. „Wir haben beispielsweise die Erlaubnis, auch Viersener Bürger in Nettetal zu trauen“, sagt Clemens.

Sie erwartet in diesem Jahr besonders viele Trauungen im August. Allein für den 8.8.08 liegen schon sechs Anmeldungen vor. Der Mai, früher der traditionelle Heirats-Monat, sei dagegen etwas aus der Mode gekommen. „Dafür ist das Jahresende zuletzt immer beliebter geworden“, berichtet die Standesbeamtin. Der Dezember war nach Juni und August 2007 der beliebteste Monat bei Brautpaaren.

(RP)
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