Nettetal In der Textil-Scheune wird es wärmer

Nettetal · Die NRW-Stiftung ermöglicht den Einbau einer neuen Heizungsanlage im Nettetaler Textilmuseum.

 Über die neuen Heizkörper an den Wänden des Textilmuseums "Die Scheune" freuen sich Karin Klaue, Kiki Hackenberg und Hans Willi Lersmacher.

Über die neuen Heizkörper an den Wänden des Textilmuseums "Die Scheune" freuen sich Karin Klaue, Kiki Hackenberg und Hans Willi Lersmacher.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Die Mitarbeiterinnen des Textilmuseums "Die Scheune", erinnern sich ungern daran zurück, dass sie während der Öffnungszeiten umständlich die Leitung für das Gas aufdrehen mussten. "Das stellte sich zeitweise als so schwierig dar, dass man schon gar keine Lust mehr hatte, das Gas anzudrehen", berichtet Birgit Lienen von der Nettekultur, der die Stiftung der alten Scheune angegliedert ist.

Jetzt wurde der alte verrostete Gastank hinter der Scheune mithilfe eines großen Krans über den Hof hinweggehievt und abtransportiert. "Das Ganze verzögerte sich etwas, zuerst musste das restliche Gas abgepumpt werden", erklärt Birgit Lienen. "Früher war es eigentlich nie möglich, dass die Heizung ausreichend wärmte und ihre Temperatur hielt", erinnert sie sich.

Hilfe nahte nun durch die großzügige Spende der Nordrhein-Westfalen-Stiftung. Sie ermöglichte den Einbau einer neuen Anlage mit moderner Heizungs- und Entlüftungstechnik. "Unsere Mitarbeiter und Besucher müssen jetzt nicht mehr frieren. Es wird endlich mal richtig warm, und zwar so, dass die Temperatur gesteuert werden kann", sagt sie stolz.

Sie dankt der NRW-Stiftung für die Unterstützung. 34 000 Euro gab die Stiftung. Das Geld floss nicht nur für die Heizungsanlage, sondern auch für die Einrichtung der im vergangenen Jahr eröffneten angrenzenden Werkstatt.

Mit der neuen Lüftungstechnik sei allerdings auch der "antike" Geruch in der Scheune weitgehend verduftet, sagt Birgit Lienen schmunzelnd. Die Werkstatt wurde mithilfe ortsansässiger Handwerker und Firmen instand gesetzt. Sie sponserten eine Rahmenständerwand, den Kunststoffboden sowie die Heizkörper und Arbeitstische. Das ehrenamtliche Team um Birgit Lienen half kräftig mit und zeigte handwerkliches Geschick. "Wir haben die Wände eigenhändig verputzt", erzählt sie.

Überhaupt ist die städtische Mitarbeiterin stolz auf das "Ehrenamt-Team", das zurzeit mehr als 40 Frauen und Männer bilden. Daraus haben sich einzelne Gruppen gebildet, die verschiedene Aufgaben wahrnehmen. Eine Gruppe kümmert sich um die Koordination von einzelnen Workshops und setzt sie eigenständig um. Das "Catering-Team" sorgt immer dafür, dass die kleine Küche in der Werkstatt gut bestückt und aufgeräumt ist. Es backt zu Ausstellungen und Workshops Kuchen, kocht Kaffee und bereitet kleine "Häppchen" vor.

Ludger Lelgemann hat sich selbst zum "Hausmeister" ernannt. Er ist immer da, wenn er gebraucht wird. Hier wechselt er eine Glühbirne aus, da fegt er im Herbst Laub, mäht im Sommer den Rasen und schaut im Winter oft nach dem Rechten. "Es hat sich eine tolle Truppe gebildet, in der sich auch außerhalb der Scheune Freundschaften entwickelt haben", erzählt Birgit Lienen. Auch den Museumsdienst übernehmen ehrenamtliche Kräfte. "Sie werden zum Jahresprogramm sowie zu jeder einzelnen Ausstellung eigens geschult, versehen sonntags den Dienst in der Scheune und sind für den Verkauf im Museumsladen zuständig", erklärt Birgit Lienen. Sie freut sich auf die Öffnung der Scheune mit der ersten Ausstellung des Jahres.

(ivb)
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