Immobilienmesse in Nettetal Das eigene Heim bleibt das Traumziel
Nettetal · Reger Besuch herrscht auf der Immobilienmesse „Bauen und Wohnen in Nettetal“ im Lobbericher Seerosensaal. Zum Vortragsprogramm gehören auch drei Auftritte von Einrichtungsexpertin Tine Wittler.
Norbert Dieling ist ganz überrascht über das Interesse, das einem Baugebiet an der Steyler Straße/Juiser Feld in Kaldenkirchen entgegengebracht wird. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal erläutert auf der Immobilienmesse „Bauen & Wohnen in Nettetal“ immer wieder die hinter der Planung steckende Absicht, eine klimapolitisch höchst effektive Siedlung zu schaffen. Dafür erhält er so viel Zustimmung, „dass wir schon eine Interessentenliste anlegen, obwohl das alles zunächst ein Rahmenplan ist und wir jetzt in die Details gehen müssen“.
Wo Bauen in Nettetal noch möglich ist – das interessiert vor allem jüngere Paare, die mit Kleinkind auf der Schulter oder mit Baby im Kinderwagen einen Rundgang durch den Seerosensaal machen, in dem rund 40 Firmen ihre Stände aufgebaut haben. Vom Sicherheitsschloss bis zur flüssigen Tapete, vom Insektenschutz bis zur Kanalanlage, vom Bebauungsplan bis zum Fertighaus ist hier vieles zu finden, was künftige Hausbauer wissen müssen oder was Hausbesitzer bei ihrem in die Jahre gekommenen Heim verbessern können – vielleicht auch sollten und müssten.
Wo es wieder Platz gibt fürs Bauen in Nettetal: Neben der „Modellsiedlung Juiser Feld“ macht die Stadt auch auf den Plan „Rahser Feld“ in Schaag aufmerksam, der im Verfahren schon viel weiter ist, sodass bald eine Bürgerversammlung zur Information stattfinden kann. Gleich nebenan wirbt der Projektentwickler Laarackers für neue Häuser im Bereich der De-Ball-Straße und Färberstraße in Lobberich; dort entstehen 15 Einfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus in einem bisherigen Gartengelände, das über das frühere Grundstück „Wandhoff-Villa“ erschlossen wird (nördlich von Lidl). Das Maklerbüro Kohnen macht auf die letzten Grundstücke aufmerksam, die noch am Krugerpfad in Hinsbeck bebaut werden können.
Im Vortragsprogramm stechen Themen rund um Photovoltaik, Wärmepumpe, Batteriespeicher oder Sonnendach heraus, doch geht es auch um die „Immobilie im Alter“, die Risiken einer Baufinanzierung oder um Baupannen. Unter dem Titel „So bitte nicht“ erzählt Tine Wittler, die Moderatorin der früheren RTL-Sendung „Einsatz in vier Wänden“, was alles passieren kann, wenn Stein um Stein bis zum First gesetzt werden.
Sehr interessierte Zuhörer auch aus dem Bereich Politik und Handwerk hat Michael Weijers bei seinen Erläuterungen zum „Zirkulären Bauen“, wie das Cradle-to-Cradle“-Prinzip inzwischen bei uns genannt wird. Der Mitarbeiter der Stadt Venlo, Geschäftsführer der Projektgesellschaft C2CExpolab und Nettetaler Neu-Bürger („Ich wohne in Hinsbeck-Hombergen, das ist wie Urlaub“) zeigte am Beispiel des neuen Venloer Rathauses auf, wie man „gesund bauen und Mehrwert schaffen kann für sich und die Umgebung“. Dabei werde nicht nur an die Wiederverwertbarkeit der Baumaterialien gedacht, sondern auch an ihren Einfluss auf die nächste Umgebung. Das Rathaus habe zwar 3,4 Millionen Euro mehr gekostet als ein „normaler Bau“, doch führe das Mehr zu rund 17 Millionen Euro Einsparungen in den kommenden 40 Jahren: weniger Krankheiten bei Mitarbeitern, weniger Energieverbrauch, höherer Restwert der Einrichtung.
Für Meijers ist dieses Bauen das Bauen der Zukunft angesichts knapper werdender Rohstoffe; doch auch der Gesundheitsaspekt sei wichtig.