Nettetal Immer mehr Senioren suchen Hilfe

Nettetal · Das Angebot des Pflegestützpunktes wird immer mehr gefragt — etwa beim Ausfüllen von Anträgen oder bei Ablehnungen der Pflegekasse

Beratung beim Pflegestützpunkt in Nettetal ist immer stärker gefragt: 529 Menschen, meist um die 75 Jahre alt, haben die Mitarbeiter des Pflegestützpunktes 2016 in Nettetal und Brüggen beraten; das sind neun Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auf Nettetal entfielen 426 Personen (plus sechs Prozent), auf Brüggen 103 Personen (plus 25 Prozent). Das teilte die Stadtverwaltung Nettetal nun mit.

Als besonderer Erfolg der Beratung wird gewertet, dass es immer mehr vor allem alleinstehenden Menschen möglich ist, auch im Alter in der eigenen Wohnung zu leben. Damit werde ein wichtiger Beitrag zum Konzept "Ambulant vor stationär" geleistet.

Im Jahr 2015 sicherten die Mitarbeiter des Pflegestützpunktes 64 Senioren den "häuslichen Verbleib", im folgenden Jahr waren es 114 Menschen. Deutlich mehr nachgefragt ist die Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen: In 123 Fällen gab es Unterstützung; 2015 waren es gerade mal 82. Die Entlastung von Angehörigen bei der Pflege gelang in 78 Fällen; im Vorjahr waren es 61. Bei der Vermittlung von ambulanten Diensten war der Pflegestützpunkt 66 Mal erfolgreich - nur zwei mal häufiger als 2016.

Stiegen Beratungen zur Pflegeversicherung im vergangenen Jahr schon um rund 80 Prozent auf 141 Fälle, so lässt sich in den ersten drei Monaten des aktuellen Jahres erneut eine deutliche Steigerung feststellen, wie die Leiterin des Fachbereiches Soziales, Ina Prümen-Schmitz, darlegte. Ein Grund: Das Inkrafttreten des Pflegestärkungsgesetzes II zum 1. Januar 2017 hat die Senioren verunsichert und zu vielen Fragen geführt, die nun in den Rathäusern in Lobberich und Brüggen beantwortet werden müssen.

76 Fälle nennt die Wohnberatung: 35 in Nettetal, neun in Brüggen, 15 in Schwalmtal und 17 in Niederkrüchten. Es geht dabei meist um Umbaumaßnahmen und Hilfen, die das Wohnen in den eigenen vier Wänden weiterhin ermöglichen sollen. Dabei hat der Beratungsaufwand mit rund drei Hausbesuchen pro Fall zugenommen, auch ist die Hilfestellung bei der Zusammenarbeit mit den Handwerkern gestiegen. Immer häufiger muss zudem Widerspruch gegen ablehnende Bescheide von der Pflegekasse eingelegt werden.

(mme)
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