Hinsbeck 15.000 grüne Fäden für einen Anzug

Hinsbeck · Im Textilmuseum sind ab Sonntag, 5. Mai, Werke von Barbara Esser und Wolfgang Horn zu sehen.

 Barbara Esser und Wolfgang Horn stellen im Textilmuseum aus.

Barbara Esser und Wolfgang Horn stellen im Textilmuseum aus.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Im Textilmuseum „Die Scheune“ in Hinsbeck-Hombergen gibt es ab dem Wochenende eine neue Ausstellung zu sehen: „Experimentell und Neue Formen – Textile Kunst von Barbara Esser und Wolfgang Horn“. Sie ist Teil des Themenjahres „Neuland“ des Museumsnetzwerkes Niederrhein.

Textildesignerin Barbara Esser und Architekt Wolfgang Horn haben sich vor mehr als 20 Jahren dazu entschlossen, gemeinsam den Weg in die freie Kunst zu wagen. Besonders die Weberei, die Objektkunst und die Fotografie bedienen beide Künstler in ihren Werken. In all ihren Exponaten aber findet sich eines wieder: der textile Gedanke. „Seit längerem läuft es nun schon richtig gut“, sagt Horn.

In der Ausstellung befinden sich rund 25 Arbeiten, darunter ein extra für diese Ausstellung gefertigter Objektanzug, welcher mit 15.000 grünen Kunststofffäden bestückt ist. Ihre Ausstellungen planen die Künstler immer selbst. Dabei arbeiten sie, wie auch bei ihren zahlreichen Außeninstallationen, mit dem Raum und den gegebenen Umständen. Besonders das Spiel mit Farbsystemen, Zerfaserung und dem Gefühl die Werke haptisch anfassen zu wollen, inspiriert die beiden.

Der Zugang zum Textildesign war bei Esser schon immer vorhanden. „In meiner Ausbildung habe ich mich dann an den Webstuhl gesetzt und bin einfach bis heute sitzen geblieben“, sagt er. Die hauptsächlich geometrisch gemusterten Textilien sind keine Meterware. „Die Werke sind Kunst. Das Jahrtausende alte Handwerk wird durch die beiden Künstler ins Jetzt gebracht. Textile Kunst muss nicht immer in Form von Kleidung ihren Ausdruck finden“, sagt Susanne Ciernioch vom Textilmuseum.

Die Ausstellung soll zeigen, dass Weberei und Textilkunst nicht nur ein uraltes Handwerk sind, sondern in die moderne Zeit übertragen werden können. Bei der Suche nach Künstlern habe besonders die aussagekräftige Kunst der beiden gut zum Themenjahr „Neuland“ gepasst, sagt Ciernioch.

Info Die Ausstellung beginnt am Sonntag, 5. Mai, und läuft bis zum 14. Juli. Das Museum, Krickenbecker Allee 21, ist sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

(rvl)
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