Nettetal Hoffen auf den großen Regen

Nettetal · Beim Winterdienst ist die Stadt längst an ihre engen Grenzen gestoßen. Schneefall und Tauwetter zugleich haben viele Straßen in blanke Eispisten verwandelt. Vorerst wird Salz nur auf Hauptstraßen gestreut.

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Foto: ddp

Seit Ende November verbringen die rund 60 Mitarbeiter des Baubetriebshofs die meiste Arbeitszeit fast ausschließlich auf den Straßen der Stadt. Der frühe Wintereinbruch mit zum Teil ergiebigen Schneefällen hält sie seit Wochen in Atem. Jetzt hoffen sie, dass endlich der angekündigte Regen fällt und die Temperaturen möglichst lange und stabil über Null Grad bleiben.

Schnee und Eis haben dem Baubetriebshof einmal mehr deutlich die Grenzen aufgezeigt. Für einen Winter, der im Bergischen Land mit großer Gelassenheit abgearbeitet wird, fehlen einer niederrheinischen Kleinstadt letztlich die Routine und die Ausrüstung.

Umso mehr lobte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche gestern den unermüdlichen Einsatz auf den Straßen. "Alle haben wirklich Enormes geleistet, viele sind weit über das normale Maß hinausgegangen und haben richtig hart geschuftet." Das galt auch über die Festtage. Denn als an Heiligabend große Mengen Schnee niederfielen, waren Mitarbeiter des Baubetriebshofes sofort draußen.

Fatales Tauwetter

Das Tauwetter zwischendurch erwies sich allerdings als fatal. Dadurch entstanden jene Eispisten gerade in abgelegenen Teilen der Stadt und in vielen stillen Wohnstraßen, durch die sich die Bürger jetzt täglich durchkämpfen müssen. Ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto — es haben sich Fahrspuren in Schnee und Eis eingedrückt, die eine Wirkung wie alte Karrenwege haben: Man kann ihnen nicht entkommen. Und wenn jemand quer zur Fahrbahn da mit dem Auto hineingerät, kommt er kaum ohne fremde Hilfe wieder aus der eisigen Falle heraus.

"Die Leute haben verdammt viel gearbeitet, aber ihre Möglichkeiten sind dann doch begrenzt", erklärt die Technische Dezernentin. Sehr hinderlich sei es gewesen, dass an vielen Straßen Autos auf der Fahrbahn geparkt werden. Die Streu- und Schiebfahrzeuge müssen sie umkurven und häufen Schnee da auf, wo sie lieber die Fahrbahn komplett freimachen würden.

"Wir werden vor dem nächsten Schneefall an die Bürger appellieren, ihre Autos möglichst auf dem eigenen Grundstück, vor allem in der Garage zu parken oder auch Parkplätze aufzusuchen, die etwas entfernt sind. Aber das wäre hilfreich, weil die Fahrbahnen besser freigemacht werden könnten", sagt Susanne Fritzsche.

Mit Salz ist die Stadt zuletzt äußerst sparsam umgegangen, es wurde vermehrt Splitt gestreut. Im Augenblick versuchen Mitarbeiter die Senken von Schnee und Eis zu befreien, damit Tauwasser in den Kanal fließen kann. Morgens um vier Uhr ist Werner Schrievers unterdessen unterwegs, um zu erkunden, ob und in welcher Form der Winterdienst gemacht werden muss. Alle hätten am liebsten, wenn es endlich regnete und wärmer wäre.

(RP)
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