Nettetal Hilfe zur Selbstheilung

Nettetal · Das Krankenhaus NetteVital stellt am Samstag seinen neuen Osteopathie-Stützpunkt vor. Experten therapieren ergänzend zur normalen Schulmedizin den Körper und aktivieren die Selbstheilungskräfte.

 Cindy Licht legt Hand an: Die Physiotherapeutin gehört im Gesundheitszentrum des städtischen Krankenhauses zum neuen Osteopathiestützpunkt.

Cindy Licht legt Hand an: Die Physiotherapeutin gehört im Gesundheitszentrum des städtischen Krankenhauses zum neuen Osteopathiestützpunkt.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Bei Rückenschmerzen, Organbeschwerden oder Migräne werden künftig — ergänzend zur Physiotherapie und Schulmedizin — im Gesundheitszentrum des städtischen Krankenhauses, NetteVital, ausgebildete Osteopathen therapieren. "Die Osteopathie gibt dem Körper den Anstoß, sich selbst zu regulieren", sagt Cindy Licht, ausgebildete Physiotherapeutin und Osteopathin im NetteVital.

Bevor sie ihre Prüfung zur Osteopathin erfolgreich ablegte, hat sie eine fünfjährige Zusatzausbildung am Institut für angewandte Osteopathie absolviert und mehr als 1350 Unterrichtsstunden hinter sich gebracht. Dr. Michael Blum, chirurgischer Chefarzt des Nettetaler Krankenhauses und leitender Arzt von NetteVital, bildet zusammen mit Klaus Schmitz, Betriebsleiter von NetteVital, sowie den beiden Osteopathinnen Cindy Licht und Christiane Rex, den neuen Osteopathie-Stützpunkt Nettetal.

Zwei Physiotherapeuten befinden sich derzeit in der Ausbildung zum Osteopathen. "Osteopathie", sagt Cindy Licht, "wirkt nicht nur auf einen Punkt, sondern auf den ganzen Körper, sie wirkt selbst nicht heilend sondern unterstützt und aktiviert die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers und löst dadurch Blockaden."

Da die lebenswichtigen Organe vom Bewegungsapparat und dem Schädel geschützt werden, sind Beschwerden im Bereich der Muskulatur oder der Wirbelsäule, Zeichen von Problemen dieser Organe. "Die spürbaren Symptome sind oft nur ein Ausdruck von Funktionsstörungen in anderen Körperteilen oder Organen", erklärt Cindy Licht. "Bei der Osteopathie begibt man sich auf die Suche nach den Ursachen".

Eine Behandlung dauert rund 45 Minuten, am Anfang steht die ausführliche Erhebung der Krankheitsgeschichte, anschließend erfolgt eine osteopathische Untersuchung, und erst dann findet die sanfte Therapie ausschließlich mit den Händen statt. Cindy Licht untersucht die Gewebe mittels verschiedener Annäherungen. Durch "massive" Hörtests lassen sich beispielsweise Gewebespannungen zu bestimmten Spannungszonen und Bewegungseinschränkungen leiten, die die Osteopathin dann mit ganz bestimmten Behandlungstechniken beseitigt. "Immer nach Abwägung schulmedizinischer Gegenanzeichen", sagt Cindy Licht.

Nach einer Behandlung gibt man dem Körper dann bis zu drei Wochen Zeit, auf diese Behandlung zu reagieren, "seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren", ergänzt Cindy Licht. Schon nach einer dreimaligen Behandlung sollte es zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden kommen. Am kommenden Samstag lädt das Gesundheitszentrum NetteVital zum Osteopathie-Tag in die Seminarräume des Städtischen Krankenhauses ein. Von 13 Uhr bis 15 Uhr können Interessierte verschiedene Expertenvorträge besuchen und sich im Anschluss individuell durch ausgebildete Fachkräfte kostenfrei beraten lassen.

Dr. Michael Blum wird in das Themengebiet Osteopathie einführen, er wird in seinem Vortrag die Entwicklungsgeschichte der manuellen Therapieform und den medizinischen Ansatz erläutern. Der Eintritt ist frei.

(ivb)
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