Nettetal Highland-Games bei schottischem Wetter

Nettetal · Steinstoßen, Baumstammwerfen, Dudelsackmusik: Elf männliche und weibliche Athleten traten gestern in fünf Disziplinen in Lobberich im traditionellen Mehrkampf gegeneinander an

 Die Akteure geizten nicht mit einer ganz eigenen Eleganz. Dieser Teilnehmer schleudert den Hammer formvollendet.

Die Akteure geizten nicht mit einer ganz eigenen Eleganz. Dieser Teilnehmer schleudert den Hammer formvollendet.

Foto: Busch

Hunderte Besucher freuten sich gestern über eine schottische Sportart in niederrheinischen Gefilden, die durchaus das Zeug hat, sich zur jährlichen Tradition zu etablieren. "Bereits im Jahr 2015 haben mein Team und ich am Kölsumer Weg die Highland-Games veranstaltet, die sich am schottischen Original orientieren", berichtet Markus Vortriede, Vorsitzender des in diesem Jahr gegründeten Vereins Kölsumer Highland Games.

Der positive Zuspruch durch die Besucher und der Erfolg der Spiele vom vergangenen Jahr, habe erst recht angespornt, so Vortriede, und so freuten er und seine Vereinskollegen sich bereits im Vorfeld sehr auf die Spiele und trainierten mit viel Spaß und Feuereifer.

Er selbst habe seine Leidenschaft für diesen Sport bereits vor elf Jahren für sich entdeckt und freut sich. "Bereits im vergangenen Jahr gab es viele Menschen, die sich für unsere Veranstaltung begeisterten, deshalb war es klar, dass dies unbedingt nach Wiederholung schrie", meint der Erste Vorsitzende schmunzelnd. Im vergangenen Jahr habe er die Organisation privat gestemmt, das finanzielle Risiko sei ihm jedoch für die Zukunft zu groß gewesen, deshalb habe er den Verein gegründet.

In diesem Jahr traten elf männliche Athleten im traditionellen Mehrkampf gegeneinander an und diesmal auch fünf Damen, um fünf Disziplinen zu absolvieren: Das Steinstoßen mit 7,25 und zehn Kilogramm, den Gewichtweitwurf mit 12,7 und 25,4 Kilogramm, das Hammerwerfen mit 7,25 und zehn Kilogramm, den Gewichtshochwurf mit 20 Kilogramm sowie das Werfen mit einem 5,70 Meter langen sowie etwa 60 Kilogramm schweren Baumstamm.

Neben der Bewunderung von sportlichen Leistungen versuchten sich interessierte Zuschauer ebenso selbst während der Pausen in den unterschiedlichen Disziplinen und staunten über die körperliche Herausforderung. Abgerundet wurde die charmante Unterhaltung mit schottischem Flair unter anderem durch Kulinarisches vom Grill und Getränke.

Für eine landestypische Atmosphäre sorgten neben dem teils recht verregnetem Wetter, das der Spielfreude insgesamt jedoch keinen Abbruch tat, auch schottisch inspirierte Musikgruppen. So unterhielten die German Lowland Pipes & Drums aus Xanten, die Weilerswist and District Pipe Band aus Nettersheim, die White Hackles aus Süchteln und die Castle Pipers aus Wassenberg in landestypischen Trachten unter anderem gut gelaunt mit Dudelsackmusik.

Für die jüngsten Gäste gab es außerdem abwechslungsreiche zusätzliche Unterhaltung: So konnten sie sich unter anderem im Hufeisen-Werfen testen und sich schminken lassen. Obendrein gab es einen Stand mit britischen Süßigkeiten.

Die Erlöse der Benefizveranstaltung kommen lokalen gemeinnützigen Zwecken sowie dem Bakker-Ausbildungsfonds zu Gute. Stefan Bakker war ein guter Freund Vortriedes gewesen, der nach kurzer schwerer Krankheit verstorben war und eine Ehefrau sowie zwei Kinder hinterließ.

Nach schottischer Tradition erhielt der Sieger bei den Herren, neben dem Gewinn eines Pokals, auf dem "Stefan Bakker Memorial Shield" ein eigenes "Plate" zur Verewigung.

(sup)
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