Auszeichnung in Nettetal Das sind die Gewinner des Heimatpreises
Nettetal · Zum fünften Mal hat die Stadt Nettetal den Heimatpreis verliehen. Im Ratssaal nahmen die Gewinner jetzt ihre Auszeichnungen entgegen. Der erste Preis ging an die Flüchtlingshilfe Nettetal.
„Die heutigen Preisträger könnten mit ihren preisträchtigen Projekten und Zielen unterschiedlicher nicht sein. Was sie aber alle eint, ist der Einsatz für ihre Heimatstadt Nettetal und ihre Bürger.“ Mit diesen Worten startete Nettetals Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) die feierliche Verleihung des Heimatpreises der Stadt Nettetal im Ratssaal und betonte auch noch: „Wir können sehr stolz sein, auf solch ein vielfältiges ehrenamtliches Engagement blicken zu können.“
Zum nunmehr fünften Mal nutzte die Stadt das Programm zur Heimatförderung durch das Land NRW, das unter dem Motto „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet" steht und bei dem eine Summe von 5000 Euro zur Verfügung gestellt wurde. Sechs Vereine und Institutionen bewarben sich bei der diesjährigen Ausschreibung. Eine achtköpfige Jury, besetzt mit Personen aus unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens in Nettetal, übernahm die Aufgabe, sich mit den Bewerbungen auseinanderzusetzen. Küsters sprach von eingereichten Projekten, die allesamt auszeichnungswürdig gewesen wären. „Umso schwerer war es für die Jury, die Preisträger zu ermitteln“, sagte der Bürgermeister. Letztendlich fielen aber die Entscheidungen. Den ersten Preis erhielt die Flüchtlingshilfe Nettetal. Der Förderverein „Alter Kirchturm Breyell“ konnte sich über den zweiten Preis freuen und Platz Nummer drei ging an den Förderverein Breyell Kultur. Er hatte sich mit seinem Projekt „Handy drauf –Video auf, QR-Codes an öffentlichen Gebäuden“ beworben.
„Heimat ist Ausdruck enger Verbundenheit gegenüber des Lebensraumes und der eigenen Wohnung. Durch die heutigen Kriege, Verfolgung von Minderheiten, Hungersnöte und Armut in der Welt sind sehr viele Menschen auf der Flucht, um sich vor den Gräueltaten und den Katastrophen, die sie bedrohen, zu schützen. Um ihr Leben und das ihrer Familien zu retten, verlassen sie ihre Heimat. Das alles ist der Flüchtlingshilfe in Nettetal sehr bewusst“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Harald Post in seiner Laudatio auf den ersten Preisträger. Die Flüchtlingshilfe nehme sich den Schicksalen der Flüchtlinge an. „Die fremden Menschen hier haben ihre Heimat aufgegeben, um eine neue Heimat zu finden. Diesen Prozess unterstützt die Flüchtlingshilfe in dem sie für Integration, Findung von Unterkunft, Kleidung und das Erlernen der deutschen Sprache sorgt.“ Die Flüchtlingshilfe kann sich über 2500 Euro Preisgeld freuen. Geld, das nun in erster Linie in den Sprachunterricht fließen soll, wie Vorstandsmitglied Wilfried Minderbroecker informierte.
In der Laudatio auf den Zweitplatzierten betonte Claudia Jacobi, dass das Breyeller Wahrzeichen, der Lambertiturm, sein imposantes Erscheinungsbild dem Förderverein „Alter Kirchturm Breyell“ verdankt. „Dass der Turm uns alle nach wie vor in seinen Bann zieht und wir ob des tollen Erscheinungsbildes wahrlich stolz auf dieses historische Gebäude sein können, ist der Verdienst des Fördervereins”, sagte die zweite stellvertretende Bürgermeisterin. Für den Verein war der Preis von 1500 Euro dabei ein schönes Jubiläumsgeschenk, denn „wir feiern in diesem Jahr unser 25-jähriges Bestehen“, wie die Vorsitzende Ruth Rankers informierte. Mit dem Geld soll das Equipment für zukünftige Nutzungen wie unter anderem Ausstellungen angeschafft werden. Wobei am 19. November bereits eine erste Kunstausstellung nach der abgeschlossenen Sanierung am Turm stattfindet.
„Eine wunderbare Idee wurde von einer Gruppe von zwölf Bürgern in die Tat umgesetzt. Einfach Handy drauf und schon geht es los“, lobte indes Renate Dyck, die Vorsitzende vom Ausschuss für Kultur- und Städtepartnerschaften, den Förderverein Breyell Kultur, bevor es an die Übergabe des Schecks in Höhe von 1000 Euro für den Drittplatzierten ging. Der Verein hat QR-Codes für Sehenswürdigkeiten und Denkmäler entwickelt, die „wir nun noch anbringen müssen“, wie es Vereinsmitglied Günter Cox beschrieb. Und genau dafür soll das Preisgeld auch verwendet werden. Zukünftig kann dann jeder mit einem kurzen Klick mehr über seine Heimat erfahren.