Hinsbeck Hans Kohnen stellt neues Mundart-Buch vor

Hinsbeck · Durch erweiterte Texte auf Hochdeutsch soll das Buch auch für spätere Generationen lesbar sein.

 Hans Kohnen beim Signieren seines neuen Buches.

Hans Kohnen beim Signieren seines neuen Buches.

Foto: Heinz Koch

Peter Beyen, Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Hinsbeck, sagte es in Mundart: „Ich hoap, dat dich be oll den Loav net de Klüer verschläjt“. (Ich hoffe, dass es dir bei allem Lob nicht die Farbe verschlägt.) Angesprochen war Hans Kohnen, der – mit dem VVV als Herausgeber – sein neues Buch „Klüere“ vorstellte.

Vor rund 50 Gästen dankte Beyen Kohnen für seine jahrzehntelange Arbeit, woraus elf Bücher und eine CD entstanden sind. „Du erhältst darin die Sprache, die man nicht in der Schule, sondern zu Hause und in der Nachbarschaft gelernt hat und ehrst damit als Dialekt-Archäologe die Arbeit und das Leben deiner Heimat“, sagte Beyen.

Nach dem „Wörterbuch der Hinsbecker Mundart“ (2002) und dem Buch „Redewendungen“ (2013) befasst sich Kohnen auch im neuen Buch „Klüere“ (färben, die Wahrheit verschönern) weitgehend mit der Hinsbecker Mundart. Er dankte seinem Vorredner: „Dat mot man sue schtoan loate“. (Das muss man so stehen lassen.) Er berichtete, dass Georg Cornelissen vom Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte beim Landschaftsverband Rheinland empfahl, die Mundarttexte um Texte in deutscher Sprache zu erweitern. So sollen sie auch für spätere Generationen lesbar sein. Dies sei in diesem Buch erfolgt. Ergänzt werden die Texte durch Fotos Alt-Hinsbecks sowie durch Bilder von Heinz Stenmans.

Im Buch beschreibt Kohnen Arbeiten und Geschichten von Hins­becker Originalen, echten Jüüten. „Jüütenerzähler machen klar, wie man Geschichten ‚kluere‘ kann“, sagte Kohnen. Oft etwas derb, doch immer herzlich. Mit Magda Berten stellte er Stücke in Platt vor, etwa über „Lisa es en pront Wivke, emer kräk jeklät on nät jät ene Bluus“ (Lisa ist ein schönes Fräuchen, ist immer gut gekleidet und zeigt ihre Fraulichkeit), Schwarzschlachten in der Kriegszeit, wo sich die Nachbarn gegenseitig halfen, und die langjährige Hinsbecker Hebamme Anna Höfels.

Das Buch ist erhältlich bei Immobilien Kohnen, Wankumerstraße. Preis: 27 Euro.

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