Nettetal Gut gewirtschaftet

Nettetal · Bürgermeister Christian Wagner legte gestern den Haushaltsentwurf für das Jahr 2009 dem Rat vor. Die Verwaltung erwartet einen Überschuss in Millionenhöhe, muss aber besondere Belastungen aus Abschreibungen verkraften.

Bürgermeister Christian Wagner wartete gestern bei der Einbringung des Haushalts für 2009 mit einer bemerkenswerten Feststellung auf. „Unsere Vorgänger haben gut gewirtschaftet. Sie schufen ein hohes Vermögen und eine solide Struktur“, sagte er. Der „Konzern Stadt Nettetal“ (Stadt, Krankenhaus, Stadtwerke, Baugesellschaft, Nettebetrieb) wird im kommenden Jahr mehr als 10 Millionen Euro in die örtliche Infrastruktur stecken – Geld, das weit überwiegend über Aufträge bei heimischen Firmen ankommen soll.

Wagner kann den Schwung des konjunkturell bedingt hervorragenden Jahres 2008 voll mit in das kommende Jahr nehmen. Wesentliche finanzielle „Altlasten“ der Vergangenheit wurden gestern parallel mit dem verabschiedeten Nachtragshaushalt 2008 abgearbeitet. Das gilt in erster Linie für den über Jahre eingearbeiteten Vorgriff auf die Konzessionsabgabe der Stadtwerke – nur mit dem Trick konnte der Haushalt früher ausgeglichen dargestellt werden.

Finanzierungslücke

Zwar klafft im Gesamtergebnis eine Finanzierungslücke. Aber die Stadt hat wieder Luft, um rund 500 000 Euro an Krediten neu aufzunehmen, die ihr bei 4,2 Mio. Euro geplanten Investitionen fehlen. Allein im Tiefbau gibt die Stadt im kommenden Jahr gut zwei Millionen Euro aus. Das betrifft den Ausbau der Kindter Straße in Schaag (402 000 Euro), Herrichtung von Hoch- und Marktstraße sowie Markt in Lobberich (insgesamt 773 000 Euro) sowie die endgültige Herrichtung der Bushaltstelle an der Buschstraße in Kaldenkirchen.

Die Verwaltung erwirtschaftet bei geplanten Einnahmen in Höhe von 63,5 Mio. Euro einen Überschuss von einer Million Euro. Mehr belastet wird die Stadt neuerdings durch Pensions-/Beihilfe-rückstellungen in Höhe von 1,7 Mio. Euro und 8,7 Mio Euro von Abschreibungsposten, die durch diverse Verrechnungen auf lediglich 2,4 Mio. Euro sinken. Im Jahresergebnis werden der Stadt rund 1,5 Mio. Euro fehlen. Um diesen Betrag wird die vorsorglich gebildete Ausgleichsrücklage in Höhe von rund 16,6 Mio. Euro abgeschmolzen.

Das sei ein solides Polster für die Zukunft, meinte Wagner gestern. Nettetal werde sich bemühen, den Konsolidierungskurs fortzusetzen und sowohl Sach- als auch Personalausgaben weiterhin kritisch begleiten. Der Bürgermeister schließt nicht aus, dass mithilfe besserer Ergebnisse demnächst die Ausgleichsrücklage auch einmal wieder aufgefüllt werden kann. Das seien die heute Handelnden in Rat und Verwaltung ihren Nachfahren unbedingt schuldig. Frage des Tages

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort