Nettetal "Große Lobbericher" bleibt der Star

Nettetal · Nach stürmischem Start und Regengüssen entwickelte sich das 1. Lobbericher Möhrenfest prächtig. Die Organisatoren vom Werbering wollen es angesichts der guten Resonanz künftig im Wechsel mit dem Ferkesmarkt feiern.

 Auf dem alten Markt vor dem früheren Rathaus hatte der Thielenhof einen Stand mit unter anderem schmackhafter Möhrensuppe aufgebaut. Sie hatte es verdient, probiert und gegessen zu werden.

Auf dem alten Markt vor dem früheren Rathaus hatte der Thielenhof einen Stand mit unter anderem schmackhafter Möhrensuppe aufgebaut. Sie hatte es verdient, probiert und gegessen zu werden.

Foto: Busch

Da soll noch einmal jemand sagen, dass immer dann, wenn in Lobberich gefeiert wird, Sauwetter herrscht. Das mag für den ebenfalls spät im Herbst liegenden Ferkesmarkt zutreffen, nicht jedoch für das Möhrenfest, das gestern erstmals gefeiert wurde. Ob es daran lag, dass der "Wenkbühl", der mitunter heftigen Wind durch Lobberich wehen lässt, zum Möhrenfest durch ein Zelt überdacht war oder die Herbstkirmes auf dem Brockerhof und der verkaufsoffene Sonntag dazu beitrugen – jedenfalls war Lobberichs Innenstadt voller Menschen.

"Es ist erstaunlicherweise viel los, trotz der holprigen Organisation", sagten die Ausrichter des Möhrenfestes, das nun abwechselnd mit dem Ferkesmarkt stattfinden soll. Auf dem Alten Markt knubbelten sich die Besucher. Und die kamen beileibe nicht nur aus Lobberich, sondern aus allen Stadtteilen und darüber hinaus. Alte wie neue Traktoren waren zu bewundern und der afrikanische Sänger Joe Kiko fand mit der Mischung aus Jazz, Blues und Reggae den richtigen Ton.

Am Stand des "Thielenhofs" gab es neben möhriger Cremesuppe Möhrenbrot, Möhrenmuffins und Möhrenwaffeln sowie – zur Nachmittagszeit – Möhrenkuchen. Wer der Möhren überdrüssig wurde, konnte beim mobilen "GastroApe-titto" ein dreigängiges Menü verzehren, Rostbratwurst, Brot und Senf. Dass auch Wein zu Möhrengerichten schmeckt, zeigte die "Vinothek" vom Reisebüro am Park. Hier konnte man sich alternativ aber auch einen deftigen Möhrenschnaps zum Aufräumen des Magens bestellen.

Weil die "Große Lobbericher" als eine der beliebtesten Eintopf-Möhren gilt, wurden im Hotel Stadt Lobberich derweil Muurejubbel-Gerichte abgegeben. Jeder konnte sich am Möhrengericht-Wettbewerb beteiligen. "Chefkoch" Helmut Schatten wollte sie persönlich testen. Die besten Gerichte kamen in die engere Wahl und wurden zum Ende des Möhrenfestes am späten Nachmittag am Alten Markt prämiert: "Saftig, schmackhaft und würzig" seien sie alle gewesen, war von den Experten zu hören.

Da die Lobbericher Möhre eine klassische Lagermöhre ist, steigert sich auch ihr Geschmack, wenn sie länger gelagert wird. Wie für alle Eintopf-Gerichte gilt ohnehin die Faustformel: "Muurejubbel schmeckt am nächsten Tag noch viel besser", meinten nicht nur die kundigen Hausfrauen unter den Besuchern.

Schade war allerdings, dass beim Lobbericher Möhrenfest "Brocker Möhren" aus Willich zu kaufen gab. Der Landwirt gilt als der größte Möhrenanbauer der ganzen Bundesrepublik. Das allerdings kann eigentlich kein schlüssiger Grund gewesen sein. Denn es in Lobberich und Umgebung nicht nur Landwirte, sondern auch viele Kleingärtner, die die "Große Lobbericher" immer noch aus Überzeugung aussäen.

FRAGE DES TAGES

(ivb)
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