Nettetal Gesamtschule feiert Geburtstag

Nettetal · An drei Tagen feierte die Gesamtschule Nettetal ihr 20-jähriges Bestehen mit Spiel, Sport, viel Musik und Filmvorführungen. Lob von der Bezirksregierung, über die Zukunft wurde aber nicht gesprochen.

 Mit einem großen Fest samt Bühnenprogramm mit Schüler-Tanzgruppen feierte die Gesamtschule Nettetal in Breyell ihren Geburtstag. Daneben wurde in Podiumsdiskussion an den Beginn 1992 erinnert.

Mit einem großen Fest samt Bühnenprogramm mit Schüler-Tanzgruppen feierte die Gesamtschule Nettetal in Breyell ihren Geburtstag. Daneben wurde in Podiumsdiskussion an den Beginn 1992 erinnert.

Foto: Busch

Erhält die Gesamtschule neben ihrem Standort Breyell "ein zweites Bein" in Kaldenkirchen? Darüber wird in der Nettetaler Politik und auch im Kollegium der Schule heftig und kontrovers diskutiert. Doch bei der Geburtstagsfeier am Wochenende blieb dieses Thema außen vor. Nur Bürgermeister Christian Wagner tippte es in einer Talkrunde auf der Schulhofbühne etwas verklausuliert an, als er vom vielfältigen Schulangebot in Nettetal sprach: "Wir überlegen, wie wir das verbessern können, dabei aber auch die gute Qualität der Gesamtschule sichern."

Der Blick zurück prägte die Talkrunde, in der Ulrich Thünken, pensionierter Referatsleiter Gesamtschulen im Kultusministerium, an die Gründungsphase Anfang der 1990er Jahre erinnerte. Im Gegensatz zu seinem in die neuen Länder aufgebrochenen Vorgänger hatte er nichts gegen eine Gesamtschule in Nettetal, denn "Bracht und Brüggen waren so weit weg, dass es nicht zu einer Konkurrenz kommen konnte". Der damalige Schul-Beigeordnete Dr. Christoph Fritz sah die Stadt in der Zwickmühle angesichts der Forderung der Eltern nach einer Gesamtschule:

Brigitte Schmitz nannte die Gesamtschule 1992 als "richtige Wahl für meine Tochter"; während diese längst die Schule verlassen hat, ist die ehemalige Vorsitzende der Schulpflegschaft heute immer noch dort tätig — als Leiterin einer Töpfer-AG und Hilfe in der Cafeteria. Alfred Tilgner sah nach neun Jahren Grundschule und zehn Jahren Hauptschule in der Gesamtschule eine neue Herausforderung. Der "Mann der ersten Stunde" würde wieder so handeln, denn "es ist toll, was die Schule auf die Beine gestellt hat". Für Christoph van den Eerthwegh aus Schaag lag die neue Schule vor der Haustüre. Die Lehrer hätten sich gut um die Schüler bemüht.

Lobte der jetzige Gesamtschul-Dezernent bei der Bezirksregierung, Ulrich Graf, die laut Qualitätsanalyse "hervorragende Bildungs- und Erziehungsarbeit", so wies Bürgermeister Wagner noch auf die Impulse hin, die die Schule vor allem beim Übergang in den Beruf gebe. Alexander Kast, "gelernter" Altsprachler, war über die kollegiale Arbeit an der Schule überrascht. "Wenn ich nun 14 Jahre hier bin, dann spricht das für die Schule", sagte der Sprecher des Lehrerrates. Tanja Reese (Stufe 11) schwärmte vom Einsatz der Pädagogen: "Ich würde die Schule jedem empfehlen, ich finde die Schule Klasse." Schulleiter Roland Schiefelbein sah die Schule als verlässlichen und seriösen Partner, aber noch mit so viel Jugendlichkeit, dass "sie offen ist für Ideen und Zukunftsträume". Er möchte sie künftig mit allen Schulen noch weiter vernetzen. FRAGE DES TAGES

(mme)
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