Nettetal Genossenschaft steigert den Umsatz

Nettetal · Mit einem Umsatz von 156 000 Tonnen hat die Raiffeisen-Warengenossenschaft Schwalm-Nette im Jahr 2012 erneut eine Rekordmarke gesetzt. Zu den Lebensmittelskandalen fand RWG-Vorstand Bernd Wolfs deutliche Worte.

 Am Standort Dülken baute die Raiffeisen-Warengenossenschaft Schwalm-Nette im vergangenen Jahr ein Stückgutlager für 700 Paletten. Insgesamt wurden 396 000 Euro investiert.

Am Standort Dülken baute die Raiffeisen-Warengenossenschaft Schwalm-Nette im vergangenen Jahr ein Stückgutlager für 700 Paletten. Insgesamt wurden 396 000 Euro investiert.

Foto: Franz-Heinrich Busch

156 000 Tonnen, das sind 6500 Lkw, die aneinandergereiht eine 120 Kilometer lange Schlange bilden würden — einmal von Dülken nach Köln und zurück. Noch 2009 lag der Mengenumsatz der Raiffeisen-Warengenossenschaft Schwalm-Nette (RWG) bei 118 000 Tonnen. Der Wert umfasst alle Waren, die die RWG vermarktet — von Getreide über Kartoffeln und Milch bis hin zu Saatgut oder Futtermitteln.

Das Rekordergebnis von 151 000 Tonnen aus 2011 hat die Genossenschaft 2012 erneut um 5000 Tonnen übertroffen, erläuterte der geschäftsführende Vorstand Bernd Wolfs jetzt bei der Generalversammlung vor 86 Mitgliedern in Schaag.

Parallel zum mengenmäßigen Umsatz stieg auch der finanzielle Umsatz, und zwar auf 33,4 Millionen Euro. Das bedeutet ein Plus von zwölf Prozent oder 3,7 Millionen Euro gegenüber 2011. 43 Prozent des Umsatzes machten dabei die klassischen landwirtschaftlichen Erzeugnisse Getreide, Kartoffeln und Milch aus. 16 Prozent entfielen auf Futtermittel, zehn Prozent auf Düngemittel. Noch vor drei Jahren lag der Umsatz nur bei 25 Millionen Euro.

Wolfs sprach mit Understatement von einer "positiven Entwicklung unserer Genossenschaft". Dazu passt, dass das Eigenkapital auf 4,3 Millionen Euro wuchs. In den vergangenen zehn Jahren hat die RWG ihr Eigenkapital mehr als verdoppelt. Der Wermutstropfen: Trotz der Rekorde beim Umsatz sank das Rohergebnis aufgrund schlechterer Margen um 104 000 Euro auf 3,85 Millionen Euro.

Neben dem Preisdruck auf landwirtschaftliche Produkte machen den Landwirten vor allem hohe Betriebsmittelpreise zu schaffen. In Folge einer weltweiten Ausweitung der Produktion haben sich die Düngemittelpreise in den vergangenen Jahren verdoppelt und stagnieren derzeit auf hohem Niveau. Die Preise für Futtermittel sind seit 2010 um 65 Prozent gestiegen. Und Treibstoff werde zum Luxusgut: "1,50 Euro für den Liter Diesel müssen auf dem Acker erst mal verdient werden", sagte Wolfs.

Dass mit Blick auf die aktuellen Lebensmittelskandale einzelne Betrüger eine ganze Branche in Misskredit bringen können, ärgerte Wolfs hörbar: "Wer Pferdefleisch in die Rindfleischlasagne mischt, wer seine Hühner und Bestandsdichte im Stall nicht zählen kann, wer aus Konventionell Bio macht, wer verdorbenen Mais liefert — all diese Leute, die das tun, sind und bleiben Betrüger. Betrüger gehören nach Recht und Gesetz verurteilt, und das ist Aufgabe des Staates. Diese Betrügereien machen uns allen das Leben schwer."

396 000 Euro hat die Genossenschaft 2012 investiert. So wurde am Standort Dülken ein Stückgutlager für 700 Paletten gebaut. Auf der neuen Halle wurde zudem eine Photovoltaikanlage installiert. Damit verfügt die RWG inzwischen über acht Solaranlagen, die jährlich 560 000 Kilowattstunden Strom produzieren. Bei einer Investitionssumme von insgesamt 1,25 Millionen Euro beträgt die jährliche Vergütung 185 000 Euro.

(jo-s)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort