Nettetal Gefiederte Gäste im Braukeller

Nettetal · Der Verein für Vogelzucht und Vogelschutz Nettetal stellte heimische Waldvögel und Exoten in seiner Jahresschau aus. Als Kulisse diente eine Waldlandschaft, die die Mitglieder selbst aufgebaut haben.

 Der Verein zeichnet während seiner jährlichen Ausstellung Mitglieder aus. Ausstellungsleiter Wilfried Janhsen (von links) und Vorsitzender Hans Blume gratulierten Toni Vaes, er wurde Vereinsmeister in der Kategorie Waldvögel.

Der Verein zeichnet während seiner jährlichen Ausstellung Mitglieder aus. Ausstellungsleiter Wilfried Janhsen (von links) und Vorsitzender Hans Blume gratulierten Toni Vaes, er wurde Vereinsmeister in der Kategorie Waldvögel.

Foto: Busch

Ein bunter Spaß für Groß und Klein, so lässt sich die Ausstellung des Vereins für Vogelzucht und Vogelschutz wohl am ehesten beschreiben. Zwei Tage lang zwitscherten, gurrten und pfiffen die vollkommen unterschiedlichen Vögel im Alten Braukeller. Und nicht nur das. Zur Freude vieler Besucher sorgten einige Exemplare in den Volieren mit erstaunlichen Flugkunststücken für Aufmerksamkeit.

Etwa 300 verschiedene Vögel hatten 17 teilnehmende Züchter in Volieren und Käfigen ausgestellt. Der Rundgang bereitete den Besuchern sichtlich Spaß. Immer wieder blieben ganze Familien vor einem Käfig stehen, um Vögel zu betrachten und sich auch Informationen von den Ausstellern geben zu lassen.

"Einen Vogel zu pflegen, ist leichter als eine Frau", scherzte Züchter Werner Sartorius. Ganz so ernst meinte er es aber nicht. Den Züchtern wird viel fachliches Können abverlangt, wenn sie Vögel, ob Exoten oder auch heimische Exemplare, artgerecht halten und vermehren wollen. Die Arbeit eines Züchters ist keineswegs zu unterschätzen ist. Allerdings ist jedes Mitglied des Nettetaler Vereins mit ganzem Herzen dabei.

Das bewies bereits die liebevolle und detailorientierte Dekoration des Raumes im Alten Braukeller. Er präsentierte sich herbstlich so geschmückt, dass er kaum von einer natürlichen Waldumgebung zu unterscheiden war. Gerade die Waldvögel sollten sich heimisch fühlen. Sie waren übrigens die einzigen Vögel, die mit Hilfe der Dekoration einen Abstand von einem Meter zu den Besuchern hielten. Den Vogelliebhabern geht es dabei um das Wohl der Tiere: "Die Vögel sind nicht so zutraulich wie Wellensittiche. Der Abstand dient dazu, dass sie ruhiger sitzen", erklärte Vereinsvorsitzender Hans Blume.

Auch die unterschiedliche Temperatur der Ausstellungsräume war den Bedürfnissen der Vögel angepasst. Der Vereins hat sich die Arterhaltung durch Zucht zum Ziel gesetzt. Gleichzeitig geben die mehr als 40 Mitglieder sich große Mühe, junge Menschen für die Liebhaberei zu gewinnen. Jugendliche werden im Verein großzügig von anderen Mitgliedern unterstützt und müssen auch keinen Beitrag zahlen. "Kinder haben heute Reptilien und Computer", sagte Blume. Zurzeit sind drei Jugendliche im Verein, eine Zahl, die gern steigern möchte.

Neben vielen treuen Besuchern, die Jahr für Jahr kommen, fanden sich auch Gäste des Lokals oder Ausflügler, die aufmerksam geworden waren, den Weg ins Innere. "Ich bin jedes Mal hier, in diesem Jahr hat es mir der Mohrenkopfpapagei besonders angetan", schwärmte Lucia Henkes. Auch wenn der Besucherandrang in diesem Jahr eher verhalten war, war Vereinsvorsitzender Blume zufrieden.

(ahol)
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