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Nettetal Fortpflanzung ein Quell der Heiterkeit

Nettetal · Der Kabarettist Jürgen Becker begeisterte mit originellen Formulierungen und Sichtweisen in der Lobbericher Werner-Jaeger-Halle

 Jürgen Becker war in der Werner-Jaeger-Halle zu Gast.

Jürgen Becker war in der Werner-Jaeger-Halle zu Gast.

Foto: Knappe

"So, dann wollen wir uns mal 'nen schönen Abend machen". Jürgen Becker hielt sein Versprechen. In der ausverkauften Werner-Jaeger-Halle hatte das Kölner Urgestein die Lacher schnell auf seiner Seite und erhielt immer wieder Szenenapplaus. Sein Thema "Fortpflanzung folgt" hatte es in sich, ist es doch nach seiner eigenen Einschätzung "ein nie versiegender Quell der Heiterkeit".

Dabei war der inhaltliche Rahmen durchaus ernsthaft angelegt. Im Grunde bot Becker eine rund zweistündige Vorlesung über biologische, ethische und politische Sichtweisen zur Entstehung der Arten und über menschliche Beziehungsfragen. Aber das tat er auf seine eigene, unnachahmliche Weise. Mitten in die durchaus seriöse Darstellung platzten witzige Assoziationen, die für große Heiterkeit sorgten. Mal brachte er sein Publikum durch eine plötzliche Verschiebung der logischen Ebenen zum Lachen, mal baute er Witze ein, mal wurde er auf heiter-bissige Art politisch. Warum müssen sich Menschen zum Zweck der Fortpflanzung paaren - "wat soll der Quatsch?" Warum können wir uns nicht einfach kopieren? Die Antwort der Evolutionstheorie, dass wir dann keine Chance auf Weiterentwicklung der Art hätten, gab Becker auf seine Weise: "10.000 Deppen auf einmal will die Natur nicht. Denn wie das aussieht, weiß man ja von Pegida."

Becker zog zur Illustration erotische Bilder aus der Kunstgeschichte heran und interpretierte sie auf unorthodoxe, erheiternde Weise. Ist eigentlich schlank oder dick attraktiver? Letztlich doch schlank, meinte Becker, schränkte aber ein: "Manche Models sind heute so dünn, dass sie beim Koksen in den Strohhalm fallen." Das Gegenteil: "Helmut Kohl war so dick, dass er im Bundestag sein eigenes Überhangmandat brauchte."

Natürlich durfte der Zusammenhang zwischen Religion und Sex nicht fehlen, ebenso wenig das Frauenbild in Religion und Politik: "Das Frauenbild der CSU wäre selbst der Spanischen Inquisition zu konservativ gewesen." Und: "Wäre Margot Käßmann im Orient geboren, dann hätte sie als Muslima keinen Alkohol konsumieren dürfen und wäre heute noch im Amt."

(-tr)
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