Nettetal Ferien mit John Wayne

Nettetal · Die Gemeinschaftsgrundschule an der Buschstraße in Kaldenkirchen hat sich für drei Wochen in Fort Laramie verwandelt. Das Team der Offenen Ganztagsgrundschule hat ein Wildwest-Projekt entwickelt.

 Der Wilde Westen hat in der Offenen Ganztagsgrundschule an der Buschstraße in Kaldenkirchen Hochkonjunktur. Das Team des OGS-Trägers Kindertraum sorgt für abwechslungsreiche Ferientage.

Der Wilde Westen hat in der Offenen Ganztagsgrundschule an der Buschstraße in Kaldenkirchen Hochkonjunktur. Das Team des OGS-Trägers Kindertraum sorgt für abwechslungsreiche Ferientage.

Am Eingang der Gemeinschaftsgrundschule an der Buschstraße steht ein Wegweiser, durchbohrt von einem Indianerpfeil und von Schüssen geradezu zersiebt. Hier hängt die Flagge der nordamerikanischen Südstaaten, in ihrer Mitte prangt das Konterfei des Film-Westernhelden John Wayne. Einige Meter weiter steht der Besucher vor dem Saloon, an dessen Fassade Steckbriefe gesuchter Banditen hängen. In der Tür steht Sheriff Karin Scheulen. In ihrem anderen Leben ist sie Sozialpädagogin. Schmunzelnd betrachtet sie das Treiben in "Fort Laramie".

Auf zwei Bänken liegen Sättel, auf denen vor allem Mädchen wild herumhüpfen. "Die Kinder kommen morgens an, holen die Sättel und zäumen die Bänke auf. Dann spielen sie den ganzen Tag über, dass sie reiten", berichtet Scheulen lachend. "Sie reden sogar, als seien es echte Pferde. Es ist umwerfend", sagt sie. Währenddessen sausen Cowboys mit Roller oder Dreirad über den Schulhof durch einen Hütchenparcours.

Waffenverbot aufgehoben

Die Kinder haben sich für die Ferienbetreuung der Offenen Ganztagsgrundschule angemeldet. Sie kommen nicht nur spielerisch dem "Wilden Westen" nahe. Das OGS-Team hat das sonst pädagogisch übliche Waffenverbot aufgehoben. Die Cowboys dürfen mit Revolver im Halfter herumlaufen. "Ich finde einfach, das gehört dazu. Allerdings haben wir mit den Kindern über das Thema Waffen gesprochen. Dass in damaliger Zeit Konflikte auch so geregelt wurden, und warum das heute aus gutem Grund nicht mehr so ist", betont Scheulen. Die Kinder akzeptierten das. So legten sie selbstständig und ohne gemahnt zu werden zum Beispiel beim Mittagessen den Pistolengurt ab und achteten darauf, dass alle es ihnen gleich tun. "Das haben wir nicht einmal vorgegeben, sie machen es von selber", berichtet die Sozialpädagogin. Am Morgen haben die Kinder Stockbrot gebacken. Das war für die Kinder und Betreuer eine schöne, ruhige Erfahrung und vermittelte eine gewisse Wildwest-Romantik. "Wir möchten das wiederholen. Wenn das Wetter es zulässt, werden wir grillen und ein kleines Lagerfeuer wie bei Indianern machen", sagt Scheulen.

Das ist möglich, weil im Garten der OGS Weidenhütten stehen, die wie Tipis aussehen. Für Scheulen und ihr Team war es eine interessante Erfahrung, dass die Kinder anfangs Schwierigkeiten hatten, so frei zu spielen, wie es für ältere Generationen früher vollkommen normal war. Das hat sich aber mittlerweile eingependelt. Zur Vorbereitung haben sich die Kinder und ihre Betreuer Filme wie Winnetou und andere Western angesehen. Die Betreuer erinnerten sich dabei selbst an ihre Kindertage, als sie Cowboy und Indianer spielten.

FRAGE DES TAGES

(pepp)
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