Nettetal Feiern nach dem Festbraten

Nettetal · X-Mas-Party am Heiligen Abend im Hinsbecker „Trio“, Kekse statt Kohle am Ersten Weihnachtstag im Kaldenkirchener Baca, Geschenke schneiden am Zweiten im Lobbericher Relax: Nach dem Abendessen steht für viele junge Nettetaler feiern an. Für die Wirte lohnt sich das Fest.

Gestern Abend, 21.30 Uhr. Wieder hat Katharina Lemmen, Inhaberin des Lobbericher Lokals „Relax“, einem ihrer Gäste ein Getränk gebracht. Dafür zog sie einen Strich auf der Rechnung – es ist bereits der fünfte. „Deshalb darf er sich jetzt eines der Geschenke aussuchen und auspacken“, erklärt die Chefin. Gesagt, getan. Der junge Mann wählt eines der fast 300 Pakete, die an der Decke hängen, und darf sich über einen Verzehrgutschein freuen. Einer der Hauptpreise ist ein DVD-Spieler. Das Geschenke schneiden hat schon fast Tradition. Bereits zum fünften Mal lockt Katharina Lemmen so mehr als hundert Gäste in ihre Kneipe. „Das ist auch eine Belohnung an unsere Gäste, dass sie uns das ganze Jahr die Treue halten“, sagt sie.

Doch wenn es sich nicht lohnen würde, hätte Katharina Lemmen die Türe auch nicht aufgeschlossen. Schon am Heiligen Abend ging es nach der Bescherung mit der Familie zurück hinter die Theke. Genauso wie im Hinsbecker „Trio“ oder im „Tach“ in Kaldenkirchen, wo „Järd und Dr. Biär“ ab 22 Uhr das ein oder andere Bier extra verkauften.

Alte Schulfreunde wieder treffen

Die größte Veranstaltung an den Feiertagen ist aber bereits seit Jahren die „Kekse statt Kohle“-Party im Kaldenkirchener Bahnhofscafé (Baca). Selbst nach Mitternacht, als der 2. Weihnachtstag schon angebrochen ist, drängeln sich noch fast hundert Gäste vor dem Eingang. Die meisten haben eine Packung Kekse dabei – wer die in einen der Säcke am Eingang legt, muss keinen Eintritt zahlen. „Die Plätzchen gehen anschließend an die Nettetaler und Viersener Tafeln“, sagt Silke Langner, Inhaberin des Baca. „Die Einnahmen derer, die keine Kekse dabei haben, gehen in diesem Jahr komplett an das Familienzentrum Vennmühle.“ Damit die wartenden Gäste draußen nicht so frieren, hat Silke Langner extra einen Glühweinstand bestellt. Für Stammgäste gibt es außerdem, wie bereits bei der Ü30-Party am Heiligen Abend, Geschenke vom Weihnachtsmann: Schals, Tassen und Schlüsselbänder mit dem Baca-Schriftzug. Mehr als 400 Leute kamen am 24. Dezember. „Wenn nach dem Essen die Stille einkehrt, wollen viele nicht alleine fernsehen, sondern raus und noch jemanden kennen lernen“, sagt Silke Langner. „Das Baca ist der Treffpunkt an den Weihnachtsfeiertagen“, sagt Franziska Scholz. Die 22-Jährige studiert in Köln, ist aber über die Feiertage zu Besuch bei ihren Eltern. „Nach dem Abendessen will ich die Chance nutzen, um bei der ,Kekse statt Kohle’-Party mal die ganzen Freunde aus Schulzeiten wieder zu sehen“, sagt sie.

Gemütlicher als in der tanzenden und trinkenden Masse im Baca geht es zur gleichen Zeit im Relax zu. Da sitzen Corinn und Marcel Drechsel mit vier Freunden zusammen. „Nachdem wir am 24. und 25. viel Zeit mit der Familie verbracht haben, können wir hier noch ein wenig mit Freunden feiern“, sagt die 23-Jährige. Angebote gebe es zwar nicht übermäßig viele, aber genügend. „So kann man Weihnachten in gemütlicher Atmosphäre ausklingen lassen.“

(RP)
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