Nettetal FDP stimmt für das Jugendamt Nettetal
Nettetal · Die FDP-Fraktion wird sich für die Gründung eines städtischen Jugendamtes entscheiden. Dies kündigte Fraktionsvorsitzender Hans-Willy Troost nach einer Klausursitzung der Liberalen an. Daran habe auch das Gutachten nichts ändern können, das auf betreiben der CDU-Fraktion das ganze Verfahren um ein Jahr hinausgezögert habe.
"Wir stimmen mit der Einschätzung zahlreicher Experten überein: Die Chancen, die in einem eigenen jugendamt stecken, sind größer als die damit verbundenen Risiken", so Troost. "Das erforderliche Geld nehme ich auch in Nettetal nur einmal in die Hand. Ich weiß aber besser, es anzulegen."
Neu positionieren
Mit einem eigenen Jugendamt müsse die Verwaltung sich neu positionieren. "Der Zufall spielt uns dabei mit der Entwicklung der Arge zum Jobcenter in die Hände", meint der Fraktionsvorsitzende der Liberalen. Er erwarte, dass der Mitarbeiterpool nach den vorhandenen Fähigkeiten sinnvoll genutzt werde.
"Solidarität kann man nicht vom Letzten einfordern", erklärte Troost mit Blick auf kritische Äußerungen von Politikern auf Kreisebene. Er verwahre sich auch dagegen, wenn die Stadt Nettetal möglicherweise als ein schlechterer Arbeitgeber im vergleich zum Kreis Viersen hingestellt werden sollte.
Deutliche Kritik übt Troost an der CDU, die den Wert des Gutachtens von Professor Loffing (Hochschule Niederrhein) in Frage stellt. "Wir haben uns darin nur bestätigt gefühlt", so Troost. Die CDU wirft der Studie vor, sie sei unwissenschaftlich und mit zahlreichen Fehlern durchsetzt. Seine Fraktion fühle sich im Ergebnis bestätigt, im übrigen lasse sich nicht verhindern, dass "jeder für sich seine Argumente da herausliest".
Die Nettetaler FDP-Fraktion lasse sich nicht unterstellen, dass sie "einen Keil" zwischen dem Bürgermeister, der für das Jugendamt ist, und die CDU-Fraktion, die bis auf drei von 21 Fraktionsmitgliedern das Kreisjugendamt behalten will treiben wolle. "Jeder wusste vorher, dass der Bürgermeister in dem städtischen Jugendamt eine seiner Hauptaufgaben betrachtet. Er ist davon zutiefst überzeugt und bietet den Gegnern so eine offene Flanke."
