Nettetal Fast vergessene Spielideen

Nettetal · Vier Tage lang organisierte der Stadtsportverband Nettetal ein Sportfest, das bisherige Dimensionen in Nettetal sprengte. Kindergartenkinder und Schüler machten den Auftakt. Vereine und Familien schlossen gestern ab.

Braun gebrannt saßen sie da, die Organisatoren der Nettespiele 2010. Die leichte Rötung von Sonnenbrand auf den Wangen ging nahtlos in tiefe Augenringe über. Vier Tage Nettespiele gingen an die Substanz der Verantwortlichen vom Stadtsportverband Nettetal (SSV). Unverkennbar. Dennoch hatten sie sich dieses Funkeln in den Augen bewahrt – eine besondere Mischung aus Zufriedenheit und Erleichterung – denn die Nettespiele waren ein gigantisches Fest des Sports.

3500 Gäste kamen zur Eröffnung am Donnerstag, wo die Kindergartenkinder beim Einmarsch und beim Singen der Hymne der Nettespiele für den emotionalen Höhepunkt sorgten. 1800 Kinder aller neun Grundschulen in Nettetal feierten am Freitag ein stimmungsvolles Bewegungsfest. Anschließend folgten Hunderte Schüler und Schülerinnen von weiterführenden Schulen, deren Wettbewerb aufgrund der Hitze abgebrochen werden musste und in einem freien Spielen endete. Mehrere Hundert Vereinssportler hatten am Samstag ihren Spaß, am Abend folgte die 40-Jahr-Feier des SSV und zum Abschluss gestern noch einmal ein Familiensporttag. "Das war einmalig. Es hat sich mehr als gelohnt. Man kann sich über die Begeisterung vor allem der jungen Sportler nur freuen", sagte Bürgermeister Christian Wagner beim Fußballspielen mit seinen Kindern.

Es waren die außergewöhnlichen und die fast in Vergessenheit geratenen Spielideen, die die Nettespiele so besonders, so anders machten. Beim Familiensporttag gehörten etwa das Gummistiefel-Werfen, das Infrarot-Biathlon-Schießen bei den Schützen des Bezirksverbandes Nettetal-Grefrath oder die Kopfbälle in den überdimensionalen Basketballkorb dazu. An den vorangegangenen Tagen waren es das Sackhüpfen, der Indiaca-Zielwurf, Disc-golf oder Teamski. Spiele, die ohne großen Aufwand viel Spaß machten. In der Beliebtheitsskala ganz oben standen die Herausforderungen an vielen Kletter- und Erlebnisbahnen. Hier konnten sich die Kinder und jung gebliebenen Erwachsenen nach Herzenslust austoben und ihre Grenzen austesten. "Gerade am Samstag muss man den Sportlern Respekt zollen, dass sie alle bei den Temperaturen durchgehalten haben. Sie hatten viel Spaß, aber sie waren hinterher fix und fertig", sagte SSV-Geschäftsführer Jürgen Hendricks.

"Wir haben fast 6000 Leute bewegt. Wir hatten Gäste aus den Partnerstädten Elk und Rochlitz hier. Es war rundum gelungen", meinte Willi Wittmann, der Vorsitzende des SSV. Allerdings hätte er sich größere Resonanz aus den Vereinen gewünscht: "Trotzdem bin ich zufrieden. Vier Tage sind lang. Wir sind froh, dass das Wetter mitgespielt hat. Das alles macht Mut, das irgendwann zu wiederholen."

FRAGE DES TAGES

(RP)
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