Nettetal Exportschlager auf 1000 Seiten

Nettetal · Rechtzeitig vor Beginn der Pflanzsaison haben die Baumschulen Lappen ihren neuen Katalog vorgestellt. Er ist umfangreicher als die Vorgänger. An neuen Aufträgen mangelt es dem Kaldenkirchener Unternehmen nicht.

Schwer wie ein Telefonbuch, bunt wie ein Comic. Dass mit dem neuen Katalog der Baumschulen Lappen zwölf Mitarbeiter mehrere Monate lang beschäftigt waren, glaubt man gerne, wenn man das gut 1000 Seiten umfassende Werk durchblättert. Rechtzeitig vor Beginn der Pflanzsaison hat das Unternehmen den neuen Katalog gestern vorgestellt.

„Wir sind froh, dass wir unseren neuen Kunden, dieses Werk nun präsentieren können“, sagte Geschäftsführer Dieter Lappen. Die „alten“ Kunden bekämen den Katalog ohnehin zugeschickt. Das stetige Wachstums des Unternehmens habe eine neue Bestandsaufnahme des Sortimentes nötig gemacht. „Wir haben einige hundert neue Sorten ins Sortiment aufgenommen“, erklärt Lappen. Das ist auch der Grund, weshalb der Katalog deutlich umfangreicher ist als die Vorgänger. 1972 erschien erstmals eine gebundene Zusammenfassung des Sortimentes. Damals kam man noch mit 192 Seiten aus. Inzwischen gibt es zu jeder Baumsorte Farbbilder und viele Beispiele für Orte, an denen die Bäume aus Kaldenkirchen stehen.

Bäume entlang der Straßenbahn

Und das werden immer mehr. „Wir haben gerade erst noch einen Großauftrag aus Frankreich bekommen. Das ist ohnehin unser Hauptexportland“, erzählt Lappen. Überall dort, wo im Nachbarland neue Straßenbahnlinien entstehen, werden entlang der Trassen Bäume aus Kaldenkirchen gepflanzt – in Lyon, Bordeaux, Nîmes oder Paris. „Das sind je nach Strecke mehrere tausend Bäume“, sagt Lappen.

Nach eigenen Angaben sind die Baumschulen Marktführer in Europa. Von Lissabon bis weit hinter Moskau erstreckt sich „Lappland“ – das Gebiet, in dem man die Bäume aus Nettetal findet. 20 Lkw pro Tag verlassen das Firmengelände. Längst bestellen nicht nur Kommunen die Bäume – wie einst Berlin für die Umgebung zwischen Reichstag und Kanzleramt oder Paris für die Champs-Elysées – sondern auch Firmen oder Privatleute. So kommt es vor, dass am Herrenpfad-Nord des öfteren auch mal prominenter Besuch vorbeischaut, um sich vor Ort ein Bild von den Pflanzen zu machen.

Lappen hat für die Hauptexportländer eigene Abteilungen in der Firma – mit muttersprachlichen Mitarbeitern. Für die ausländische Kundschaft soll auch der Katalog möglichst schnell in vier weitere Sprachen übersetzt werden. So kann in Polen und der Ukraine auch bald entschieden werden, ob die Baumschulen Lappen die Pflanzen für die Begrünung der Stadien der Fußball-EM 2012 liefern.

(RP)
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