Nettetal Experimente leicht gemacht

Nettetal · In der vierten Etage der Stadtbücherei Nettetal wird es magisch: Dabei handelt es sich aber nicht um Zauberei, die Joachim Hecker veranstaltet, sondern vielmehr um Experimente, die großes Staunen hervorrufen und zum direkten Ausprobieren animieren.

Der WDR-Journalist und Autor der "Kinder Brockhaus Experimente" testet mit den Nachwuchsforschern, ob Wunderkerzen unter Wasser tatsächlich weiter brennen und wie Fledermäuse menschliche Geräusche wahrnehmen.

Lasse meldet sich als Erster, als Hecker einen Freiwilligen für das "Ultraschall-Experiment" sucht. "Magst du Chips?", fragt der Autor, der junge Teilnehmer nickt eifrig. Während sich der Schüler einen Chip in den Mund steckt und genüsslich kaut, hält Hecker das Stethoskop an Lasses Kopf. Über einen Lautsprecher hören die anderen Kinder die "Knuspergeräusche" und sind neugierig, "wie so etwas funktioniert." Joachim Hecker vermittelt Kindern auf spielerische Weise die Wissenschaft — mit Erfolg, denn die kleinen Fotscher bekommen von den abwechslungsreichen Experimenten nicht genug.

Wie Fledermäuse sehen können

"Wisst ihr, wie Fledermäuse sehen können?", fragt der Journalist beim zweiten Experiment. Die Hände schnellen in die Höhe, fast jeder möchte sein Wissen weitergeben und tatsächlich weiß Nina die richtige Antwort: "Mit den Ohren", sagt das Mädchen stolz. Hecker hat dafür ein Ultraschallgerät mitgebracht und spielt den Kindern unterschiedliche Geräusche von der Europäischen Bulldoggfledermaus oder der Kleinen Hufeisennase vor. Ein aufgeregtes Knacken ertönt.

Die Kinder sitzen da — mit offenen Mündern und staunen. Mit witzigen Vergleichen bringt Hecker die Kinder immer wieder zum Lachen und animiert sie zum Mitmachen. Beim nächsten Experiment zieht sich der Autor eine große Schutzbrille an. Erst danach zündet er zehn Wunderkerzen an und steckt sie in einen Wasserbehälter. "Es brennt immer noch, es brennt immer noch", ruft Christina aufgeregt. Auch die Anderen hält es nicht mehr auf ihren Plätzen.

"Habt ihr schon mal einen Luftballon gesehen, der duftet?", fragt Hecker. Kopfschütteln in jeder Reihe. Er schüttet ein paar Milliliter einer gelblichen Flüssigkeit in den orange-farbenen Ballon. Ein Zitronenaroma verbreitet sich in der Hexenküche. Beim nächsten Experiment wird aus einem Plastikbecher in wenigen Sekunden ein runder Deckel. "Unter Hitzezufuhr gerät der Becher zu seiner Ursprungsform zurück", erklärt Hecker.

Und am Ende des aufregenden Tages wartet am Ausgang ein Plastikbecher mit einer experimentellen Anleitung auf die kleinen Forscher. Hecker warnt aber: "Denkt immer daran, man kann alles ausprobieren, aber immer nur zusammen mit einem Erwachsenen."

(RP)
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