Nettetal Erst Rasen, dann die Tribüne

Nettetal · Der SC Rhenania Hinsbeck will im kommenden Jahr einen Kunstrasenplatz bauen. Schon seit 1992 ist der im Gespräch, doch das Sportförderkonzept der Stadt Nettetal bringt nun Schwung in das Vorhaben.

 Franz Haase ist mit dem Tennenplatz des SC Rhenania nicht glücklich. Bald gibt es dort Kunstrasen.

Franz Haase ist mit dem Tennenplatz des SC Rhenania nicht glücklich. Bald gibt es dort Kunstrasen.

Foto: Busch

"Asche ist halt Asche", sagt Franz Haase und zeigt auf den matschigen Fußballplatz direkt neben dem Rasenspielfeld des SC Rhenania Hinsbeck. Erst vor elf Jahren wurde der Ascheplatz erneuert, aber wenn es regnet, ist das Spielen darauf trotz Drainage "eine Katastrophe", findet der Ehrenvorsitzende. Im nächsten Jahr soll das anders sein: Kunstrasen wird im Sommer das rote "Streumaterial" ersetzen. 280 000 Euro wird das kosten. 115 000 Euro gibt die Stadt Nettetal im Rahmen des in diesem Jahr in Kraft getretenen und auf 20 Jahre angelegten Sportförderkonzeptes dazu. Für den Verein die Gelegenheit, den seit 1992 existierenden Traum endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Doch damit nicht genug: Der SC Rhenania Hinsbeck will auch seine 40 Jahre alten Umkleidekabinen noch in diesem Jahr kernsanieren und auf den neuesten Stand der Technik bringen und bei der Gelegenheit aus zwei großen Kabinen plus Besprechungsraum fünf Umkleiden machen. "Da wir inzwischen auch Mädchenmannschaften haben, kommen wir mit zwei Kabinen nicht mehr hin", erklärt Haase. Ein halbes Jahr wird der Umbau dauern, wobei die Arbeiten so vonstattengehen sollen, dass zu jeder Zeit zwei Kabinen genutzt werden können.

Geld von der Sparkassenstiftung

137 000 Euro kostet die Sanierung der Umkleideräume — die die Stadt mit 62 500 Euro fördert. Da auch die Sparkassenstiftung 17 750 Euro dazugibt, muss der 450 Mitglieder zählende Verein für beide Maßnahmen immerhin 221 750 Euro selbst aufbringen. Zum einen bringt Rhenania Eigenkapital mit ein und nimmt Darlehen auf, zum anderen gibt es weitere Ideen, an Geld zu kommen: "Vor drei Jahren haben wir einen Förderkreis gegründet, der durch Bandenwerbung und Spenden Geld sammelt", erzählt der 67-Jährige, der seit 1973 im Vorstand aktiv ist. Außerdem wurden die Mitgliedsbeiträge um 1 Euro für Erwachsene und 50 Cent für Kinder erhöht, und auch über einen "Kunstrasen-Quadratmeter-Verkauf" wird nachgedacht. Ein paar Tausend Euro sollen zudem durch Eigenleistung der Mitglieder bei Pflaster- und Abbrucharbeiten zusammenkommen.

Im Mai soll mit dem Bau des Kunstrasenplatzes begonnen werden, acht Wochen später soll er fertig sein. Haase ist dankbar für das Geld aus dem Sportfördertopf, auch wenn er sich einen höheren Zuschuss gewünscht hätte. Die Stadt zahlt nämlich nur 115 000 statt der maximal möglichen 165 000 Euro pro Einzelmaßnahme, weil andere Vereine auf der Prioritätenliste weiter oben stehen. Weiterer Kritikpunkt Haases: "Ich hätte mir gewünscht, dass die Stadt fachliche Beratung durch einen Architekten zur Verfügung stellt. So muss jeder für sich rumwurschteln."

Haase und seine Vereinskollegen freuen sich auf den Kunstrasenplatz und die neuen Umkleidekabinen, die die schöne Anlage am Höhenweg zusätzlich aufwerten. Doch der 67-Jährige schaut schon weiter in die Zukunft: "Zum 100-Jährigen des Vereins wünschen wir uns eine Tribüne." FRAGE DES TAGES

(RP/jt)
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