Nettetal Einblick in die Welt der Ballerinas

Nettetal · In der Ballettschule Katja Kelping gaben Schüler ihren Familien beim Tag der offenen Tür einen Einblick in ihr Hobby.

Sichtlich begeistert zeigten die kleinen Ballerinas, was sie in der Ballettschule Kelping gelernt haben.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Klassische Musik ertönt, die kleinen Ballerinas sitzen bereits im Kreis auf dem Boden zusammen und warten auf Ballettlehrerin Simone Schmitz, die die "weißen" Schülerinnen ab sieben Jahre be-grüßt. "Oberkörper nach vorn beu-gen und die Arme öffnen", sagt die Tänzpädagogin. Eine klassische Ballettstunde vor den Augen der Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten, die ein Foto nach dem anderen von ihren Lieblingen schießen.

Im September hat die 26-Jährige die Ballettschule an der Wevelinghover Straße in Lobberich von Katja Kelping übernommen. Kelping hat die Schule nach 18-jähriger Tätigkeit aus Krankheitsgründen an ihre langjährige Schülerin und dann Mitarbeiterin Simone Schmitz übergeben. "Vorher war ich freie Tanzlehrerin, jetzt bin ich Inhaberin. Es kommt viel Neues auf mich zu", sagt Simone Schmitz, die seit ihrem fünften Lebensjahr tanzt.

Im Eingangsbereich an der großen Glastür stehen die Eltern Schlange. Die kleinen Ballerinas huschen in ihren weißen Bodys, passenden Schläppchen und nach hinten gekämmten, zum Dutt gebun-denen Haaren in den Saal zur Vorführung. Doch beim Tag der offenen Tür präsentieren die Schülerinnen und Schüler nicht nur klassisches Ballett. "Wir zeigen auch modernen Tanz und Jazzdance", erklärt die Inhaberin.

Drei Stunden lang ist ein Mix aus verschiedenen Tanzrichtungen zu sehen. Mareike Hennig ist mit ihrer fünfjährigen Tochter Anna zum Tag der offenen Tür in die Ballettschule gekommen. Das Mädchen versteckt sich hinter der Mutter. "So viele Kinder, sie muss erst einmal gucken", sagt Hennig. Die beiden nehmen auf einem der Stühle am Rand Platz und beobachten die Jazztänzerinnen bei ihrer Aufwärm-Choreografie und dem anschließenden einstudierten Tanz.

"Der Tag soll auch für die Familien ein Ersatz dafür sein, dass es in diesem Jahr keine Aufführung in der Werner-Jaeger-Halle gibt", sagt Simone Schmitz. Gleichzeitig sollen auch die Eltern die junge Inhaberin kennenlernen. "Ich habe eine Handvoll Schüler durch den Wechsel verloren", so die Lehrerin, die eine abgeschlossene Ausbildung zur Tanzpädagogin an der Berufsfachschule für Ballett mit dem Schwerpunkt klassisches Ballett abgeschlossen hat. Sie freut sich, dass die anderen 300 Schüler und Eltern ihr Vertrauen entgegenbringen und der jungen Frau eine Chance geben.

Anna Hennig gefällt, was sie sieht. Die Ballerinas, die Musik — das könnte sich die Fünfjährige gut als Hobby vorstellen. "Wir haben mit Reiten angefangen, aber das war nicht das Richtige", erklärt Mareike Hennig. Sie möchte Anna zu einer Probestunde anmelden.

(szp)