Gericht Angeklagter zeigt sich reumütig

Krefeld/Nettetal · Der Lobbericher, der drei Lkw und einen Container angezündet haben soll, gab die Taten vor Gericht größtenteils zu. In einem Fall bestritt er aber, ein Feuer gelegt zu haben

 Im Januar soll der Angeklagte in Essen im Führerhaus eines Lastwagens Feuer gelegt haben. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 300.000 Euro.

Im Januar soll der Angeklagte in Essen im Führerhaus eines Lastwagens Feuer gelegt haben. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 300.000 Euro.

Foto: Mike Filzen

Vor dem Krefelder Amtsgericht hat am Montag der Prozess gegen einen 31-Jährigen aus Lobberich begonnen. Dem Mann wird Brandstiftung in mehreren Fällen vorgeworfen.

Der Angeklagte war in diversen Unternehmen angestellt, vor allem war er als Lkw-Fahrer tätig. Zwischenzeitlich verdingte er sich aber auch als Helfer bei einer Landschafts- und Gartenbaufirma in Nettetal. Dort soll der 31-Jährige einen Container, der als Aufenthaltsraum und Büro diente, angezündet haben. Zu diesem Zweck verwendete er, laut Anklageschrift, „mit Chemikalien getränkte Brandlasten“. Der Container sei anschließend vollständig ausgebrannt; der Schaden habe sich auf rund 500 Euro belaufen. Weiterhin wird dem Lobbericher vorgeworfen, im Januar dieses Jahres – er arbeitete zu dieser Zeit als Lkw-Fahrer – im Führerhaus eines Lastkraftwagens Feuer gelegt zu haben, wodurch das Fahrzeug einschließlich Auflieger vollständig ausbrannte. Hier entstand ein erheblicher Schaden in Höhe von etwa 300.000 Euro. Die Tat geschah in Essen.

Wenig später, im Februar 2018, soll der junge Mann dann in Mönchengladbach im Führerhaus einer Zugmaschine „gezündelt“ haben. Auch in diesem Fall brannte das Fahrzeug komplett aus. Der Sachschaden belief sich auf zirka 80.000 Euro. Im gleichen Monat habe der Angeklagte zudem auf einem Rastplatz bei Emmerich sowohl im Führerhaus als auch auf der Ladefläche eines Lkw Feuer gelegt, was einen Sachschaden in Höhe von rund 140.000 Euro zur Folge hatte.

Der Beschuldigte zeigte sich vor Gericht freundlich, aufgeschlossen und reumütig. Er gab die Taten im Großen und Ganzen zu, bestritt aber, das Lkw-Führerhaus in Mönchengladbach angezündet zu haben. Das sei wohl aufgrund eines „technischen Defekts“ in Brand geraten; er habe jedenfalls nichts damit zu tun gehabt.

„Alles andere, was mir vorgeworfen wird, ist soweit richtig“, ergänzte er zerknirscht. Die jeweiligen Feuer habe er gelegt, indem er Taschentücher anzündete. Brandbeschleuniger oder ähnliches habe er allerdings nie verwendet, vor allem, weil er nicht wollte, dass „die Brände irgendwie eskalieren“.

Der Hauptgrund für seine Taten sei wohl eine Lebenskrise gewesen. „Ich war nicht gut drauf und aus verschiedenen Gründen wütend auf meine jeweiligen Chefs“, erklärte der Lobbericher. Natürlich hätte er deshalb nicht „so etwas“ machen, sondern mit den Männern reden und seine Unzufriedenheit äußern sollen. Freude oder gar Erregung habe er beim Feuerlegen übrigens nicht empfunden. „Mir tut das alles wirklich sehr leid“, sagte der 31-Jährige abschließend.

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