Nettetal Ein Gütesiegel für das Krankenhaus
Nettetal · Der Verband der Privaten Krankenversicherungen ist mit dem Krankenhaus Nettetal eine Qualitätspartnerschaft eingegangen. Stellvertretend geprüft wurde das Zentrum für Arthroskopie und Endoprothetik.
Ehe Enno Steinheisser einem Patienten ein künstliches Kniegelenk einsetzt, kennen sich beide schon sehr gut. Das Zentrum für Arthroskopie und Endprothetik im Nettetaler Krankenhaus hat über Jahre hinweg ein ausgeklügeltes System der medizinischen Behandlung entwickelt, das eine umfassende Vorbereitung und Nachsorge umfasst. Der Verband der Privaten Krankenkassen (PKV) belohnte diese Arbeit jetzt mit einem eigenen Gütesiegel.
Der PKV vergibt das Gütesiegel, das für eine besondere Qualitätspartnerschaft steht, erst seit einem Jahr. Das Städtische Krankenhaus Nettetal ist das bundesweit 114. Haus mit dem Siegel für herausragende Qualität für medizinische Versorgung und Qualität. In der näheren Umgebung hat bisher nur das Alexianer-Krankenhaus Krefeld das Siegel.
Bei der Unterzeichnung des Vertrags über die Qualitätspartnerschaft unterstrich der stellvertretende PKV-Direktor Joachim Patt, dass mit der Auszeichnung keine Sonderbehandlung von Privatpatienten verbunden ist. "Wir richten uns nach den gesetzlich vorgegebenen Qualitätskriterien, die ausnahmslos für alle Patienten eines Krankenhauses gelten. Das Siegel vergeben wir an Häuser, die in einem ganz konkreten Segment — hier ist es das Zentrum für Arthroskopie und Endoprothetik — überdurchschnittlich gute Leistungen nachweist", erklärte er. Privatpatienten hätten dadurch jetzt eine bessere Orientierung für das Leistungsgefüge von Krankenhäusern. Die Privatversicherung habe auf die medizinische Qualität keinen Einfluss, sondern auf den Komfort — von der Chefarztbehandlung bis zur Ausstattung der Unterkunft des Patienten.
"Wir haben uns der Qualität verschrieben", erklärte Krankenhaus-Geschäftsführer Jörg Schneider. Das Siegel bestätige diese Anstrengungen, die jährlich erneut durch anhaltend überdurchschnittliche Leistungen nachgewiesen werden müssen. Schneider und der Chefarzt der Inneren Abteilung, Michael Pauw, wollen möglichst auch die Qualität der Gallenblasenbehandlung im Nettetaler Haus demnächst über das Siegel erfassen lassen.
Der PKV verzichtet nach eigenen Angaben auf eine "bürokratische Totaldurchleuchtung" der Krankenhäuser, die sich um das Gütesiegel bewerben. Vielmehr gehe es um einen ganz konkreten Bereich, der dann allerdings überdurchschnittlich alle klar definierten, objektiven Standards erfüllen müsse. Diese Hürde sei sehr hoch, bestätigte Jörg Schneider. Zusätzliche bürokratische Anforderungen gebe es für das Haus jedoch nicht.
Nach Auffassung von Steinheisser zahlt sich in Nettetal mehr und mehr eine ganz bewusste Spezialisierung in der medizinischen Versorgung aus. "Hier geht es nicht nach dem Satz, dass wir alles können. Wir bringen Leistungen zu unseren Patienten und stützen uns dabei auf ein ganz ausgeklügeltes System", betonte er. Die frühe Hinwendung mit Vorgesprächen sei in sozialer Hinsicht ebenso wertvoll wie für die Behandlung selbst. "Wir klären vorher, wie die Pflegesituation ist und arbeiten eng mit dem Sozialen Dienst im Haus zusammen. Er wiederum kooperiert vertrauensvoll mit allen in Betracht kommenden Stellen, und wir können Probleme frühzeitig ansprechen und vorbehandeln", so Steinheisser.