Nettetal Ein ganz normaler Superstar

Nettetal · Die Schottin Amy MacDonald tritt am 4. September in Nettetal auf. Mit 19 Jahren feierte die Folk-Pop-Sängerin ihren Durchbruch. Jetzt ist sie 22 Jahre alt und ein international gefragter Star. Dabei ist sie selbst sehr bodenständig.

Mit 22 auf Erfolgskurs - Amy MacDonald
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Irgendwann klingen diese ganzen Sätze befremdlich. In Interviews erzählt Amy MacDonald, diese 22-jährige Folk-Pop-Lady aus der Nähe von Glasgow, gerne, dass sich ihr Leben in den vergangenen drei Jahren kaum verändert habe. Was seit ihrem internationalen Durchbruch mit dem 2007 erschienenen Album "This Is The Life" geschehen sei? "Gar nichts, bis auf die Tatsache, dass ich drei jahre älter geworden bin", meint Amy MacDonald. Und dann erzählt sie, welch normales Leben sie führe, mit normalen Freunden statt Promi-Sternchen, und man hat diesen fiesen Verdacht, dass da jemand arg auf Understatement macht. Amy, das Mädchen von nebenan. Die nette Nachbarin, die halt einfach gerne Musik macht. Das Seltsame: Man ist geneigt, ihr zu glauben, und sollte doch alles bloß Image sein, dann ist es einem schnurzpiepegal.

Große Hallen — und Nettetal

Amy MacDonald, diese bezaubernde Schottin, ist ein Superstar. Sie tritt rund um den Globus auf, füllt die großen Hallen. Am 4. September kommt sie nach Nettetal. Der Radiosender WDR 2 bringt sie zum Open-Air-Konzert an den Niederrhein mit. Auch weitere Stars sind dabei. Nena zum Beispiel, die ewig junge Großmutter, die einst 99 Luftballons gen Himmel schickte und seither einen festen Platz im nationalen Pop-Olymp innehat. Doch der eigentliche Star des Konzerts ist Amy MacDonald.

Kürzlich erst hat die Schottin mit den schönen Augen bewiesen, dass sie eines Tages zu den ganz Großen gehören kann. Die Musikerin legte ihr zweites Album vor, und das ist — nach einem fantastischen Debüt — immer eine schwierige Aufgabe. Die einen meckern, da habe sich jemand nicht weiterentwickelt. Die anderen mosern, dass früher alles besser klang. Bei Amy MacDonald hat sich in der Tat nicht viel verändert, und gerade deshalb ist ihr zweites Album "A Curious Thing" eine richtig schöne Platte. Auf der besingt Amy MacDonald ihren Hang zu einem, natürlich, ganz normalen Leben ("An Ordinary Life"). Ein Leben ohne Paparazzi, ohne Sucht nach Scheinwerferlicht. Das wirkt liebenswert und ein bisschen rührselig. Amy MacDonald, die Antithese zum Casting-Wahn. Der Gegenentwurf zu den Topmodel-Zöglingen, für die es ohne Tasche keine Competition gibt und Privatsphäre etwas aus der Zeit Gefallenes zu sein scheint.

Amy MacDonald spielt Folk-Pop mit Ohrwurm-Charme. Damit verdrängte sie, das war ihr erster Streich, einst Radiohead und deren Album "In Rainbows" von der Spitze der britischen Charts. 19 Jahre war sie da alt und bereits ganz oben — sozusagen: somewhere over the rainbow. Dennoch blieb sie, na klar, ganz normal. Als sie von ihrer Nummer-1-Platzierung erfuhr, zog sie nicht, wie es Popstars gerne tun, zum Shoppen los. Sie rief einen der wichtigsten Menschen in ihrem Leben an: ihre Mutter.

(RP)
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