Nettetal Durch Kunst die Natur neu entdecken

Nettetal · Die Städtische Gesamtschule Nettetal kooperiert mit dem Atelier van Eyk in Leuth: Die Klasse 7c erarbeitet das Projekt "Kunst im Wald" und stellt ihre Werke anschließend im Atelier im Wald am Leuther Schützenkamp aus.

 Alessio, Torben, Aiman und Saba mit ihrem Projekt "Blickpunkte im Rahmen - durchgeschaut".

Alessio, Torben, Aiman und Saba mit ihrem Projekt "Blickpunkte im Rahmen - durchgeschaut".

Foto: Burghardt

Den Durchblick haben die jungen Künstler: "Wir wollen zeigen, wie man durch Kunst die Natur neu und anders entdecken kann", erklärt Alessio. Torben ergänzt: "Wir bauen sozusagen bewegliche Rahmen als Kunstwerke in der Natur." Was beide mit ihren Mitschülern Aiman und Saba ausgeheckt haben und mit Geschick umsetzen, gehört zum Projekt "Kunst im Wald" der Klasse 7c der Gesamtschule Nettetal. Die Werke werden im Atelier van Eyk ausgestellt.

Ein Dreieck, ein Viereck, ein radförmiges Achteck, beweglich alles, bunt glänzend und farbig schimmernd die Rahmen. Die Objekte von Alessio & Co. sind Teil einer großen Gesamtschau. "Die Ideen haben die Schüler entwickelt, das ist allerhand, wie sie sich engagieren", lobt Kunstlehrerin Veronika Wolters. Dabei ist das Klassenzimmer nicht allein Ort des Geschehens.

Seit Schuljahresbeginn sind die etwa 13-jährigen Schüler mit Eifer bei der Sache. Sie ließen sich inspirieren vom Atelier van Eyk im Leu-ther Wald, wo seit dem Wirken des großen Künstlers Anton van Eyk Kunst und Natur in wechselseitiger Wirkung stehen. Den Anstoß gab Mieke Spolders vom Atelier: "Wir haben öfter Projekte mit Künstlergruppen und Kunststudenten. Aber es ebenso wichtig, dass junge Menschen Kunst für sich entdecken."

Mit der Gesamtschule, von jeher kreativen Initiativen zugetan, scheint Spolders den idealen Partner gefunden zu haben: Die Schüler waren schnell Feuer und Flamme für die Idee, die Galeristin war beeindruckt vom Engagement der jungen Leute, Lehrer, Eltern und des Fördervereins. Besuche im Atelier und Inspiration durch die Natur ringsum, Gespräche und Interviews mit Spolders, Recherchen über Anton van Eyk - die Schüler ließen sich allerhand einfallen, auch samstagnachmittags.

Mit im Boot sind die Kurse "Darstellen und Gestalten" des 9. Jahrgangs mit den Lehrern Gregor Althammer und Galal Marzouk. Sie steuern unter anderem plastische Collagen und Texte bei. In der 7c haben sich Schüler vertraut gemacht mit verschiedenen Materialien: Kunst und Werken gehen Hand in Hand, jede Kleingruppe ist mit spezifischen Themen und Stoffen befasst. So färben und formen sie, messen und schneiden, zeichnen und pinseln, konzentriert und motiviert, Farbgeruch in der Luft und Stimmengewirr.

Da bauen Schüler unterm Motto "Puzzle-Blume" eine bewegliche Blüte aus Schieferplatten, gelb und braun eingefärbt. Schülerinnen gestalten die "etwas andere Unterwasserlandschaft" - ein Aquarium wird zum fantastischen Lebensraum. Dazu kommen beispielsweise ein hölzernes Online-Männchen, modernisierte Märchen, Arbeiten über den Künstler Anton van Eyk.

Zur Kreativität gesellt sich ein erwünschter Nebeneffekt, wie Wolters und Spolders erfreut feststellten: Das Projekt habe bei vielen Schülern Interesse geweckt an der Welt der Kunst. Alessio formuliert es so: "Das Atelier van Eyk kannten wir gar nicht. Jetzt haben gemerkt, wie spannend Kunst in der Verbindung mit Natur ist." Und genau diese Faszination wollen die jungen Künstler den Betrachtern vermitteln, gaben ihrem Werk den Titel "Blickpunkte im Rahmen - durchgeschaut".

(RP)
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